Nach dem Debut „Hellicornia“ von 2004 hat man sich ein wenig Zeit gelassen, um dieser Tage mit neuer Besetzung ihren Zweitling „A New Beginning“ vorzustellen. Dabei scheint sich die investierte Zeit durchaus gelohnt zu haben, denn herausgekommen ist ein Werk, das den meisten Ansprüchen in Sachen Heavy Metal genügen dürfte.
Es wird hauptsächlich die melodische Schiene der 80er gefahren und mit ein klein wenig Anleihen aus dem Power Metal vermischt. Für alle, die schon das Weite suchen wollen: Die Gitarren bleiben dabei trotzdem mannhaft und schielen zu keiner Zeit in Richtung Schlager, was ja von Zeit zu Zeit bei Genregenossen vorkommen soll und nicht gerade interessante Musik verspricht. Im Gegenteil: Einige der zeitweise doppelstimmig ausgeführten Melodien wissen sogar sehr zu gefallen, können nur leider nicht darüber hinwegtäuschen, dass man sich mit den Keyboards keinen Gefallen getan hat. Wenigstens beschränken die sich nur darauf, überflüssig zu sein, anstatt etwa zu nerven. Am Gesang dürfte man ebenfalls noch ein wenig feilen, geraten doch gerade die höheren Stimmlagen und der Falsettgesang arg brüchig und etwas schwach auf der Brust, auch wenn man im Großen und Ganzen solide Kost abliefert.
Die ungeschriebene Regel, dass die besten Stücke des Albums erst am Schluss kommen, deutet sich auch auf „A New Beginning“ an, wird aber nicht ganz so konsequent befolgt. Immerhin arbeitet man sich nach ein paar nicht sehr spektakulären Stücken über Standardriffs, die irgendwie bekannt erscheinen und zwar eingängig, aber nicht sehr aufregend sind, langsam zu etwas eigenständigeren Ideen vor und zu der einen oder anderen Harmonie, die seltsam anmutet, weil sie vage an diverse Partymucke erinnert („Arian and Arador“) oder gar an Kirchenlieder („Euphoria“). Das sorgt beim Hörer zwar hier und da für Befremden, steht dem Album aber recht gut zu Gesicht. Neues erfindet sich eben nicht von selbst und wo gehobelt wird, da fallen Späne. Anhänger des Genres dürfen hineinhören.
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