Nanu, schon zehn Alben auf dem Buckel, aber nie von gehört? Sachen gibt’s… HEARTLAND kannte ich wirklich nicht und ob es am so unscheinbaren wie kitschigen Bandnamen liegt oder an der Mucke selbst, sei mal dahingestellt. Hinter der Band stehen jedenfalls Sänger Chris Ousey und Gitarrist Steve Morris, mit viel mehr Infos kann ich leider nicht dienen, denn eine eigene Homepage scheint die Truppe nicht zu besitzen (bin bei der Recherche immerhin auf eine Country-Band gestoßen) und auch gewisse Onlinelexika versagen an dieser Stelle. Egal, let the music do the talking…
Ein anständiges Hard-Rock-Album braucht einen guten Opener! Nahezu jedes ordentliche Album dieser Sparte beginnt mit einem vielsagenden und vor allem vielversprechenden Track (auch wenn manche Bands damit ihr Pulver bereits verschossen haben) und von daher ist es schon mal wenig erquickend, wenn HEARTLAND mit einem Rohrkrepierer wie „Magazine“ losrocken. Zwar entpuppt sich der Song im Nachhinein noch als einer der wenigen, die minimal von Schema F abweichen, was aber nichts daran ändert, dass es sich dabei um eine stinklangweilige Midtemponummer handelt. Doch Besserung folgt zugleich mit den nachfolgenden „For Pity’s Sake“ und „Frozen Hearted“, beides Musterexemplare des HEARTLAND-Sounds. Man verschreibt sich gitarrenlastigem Hard Rock der bombastischeren Sorte mit langgezogenen, hymnenhaften Refrains. Das Ganze schreit förmlich nach Mehrspurfetischisten wie MAGNUM oder TEN und dieser Eindruck erhärtet sich nicht zuletzt durch den Gesang von Ousey. Im Gegensatz zu den Genannten setzen HEARTLAND allerdings auf ein simpleres Songwriting, 15-minütige Seifenopern sucht man hier gottlob vergebens, denn mit der Klasse von den britischen Kollegen kann man nicht im Entferntesten mithalten. Es gibt zwar neben besagtem Opener nur einen weiteren Totalausfall (die Ballade „A Fathom I Fell“ sollte man in der Apotheke unter der Rubrik „Schlaftabletten“ finden können), der Rest ist aber auch nur bestenfalls Durchschnitt oder komplett austauschbar. Fünf Mal den fast identischen Bombastrefrain auszupacken, trägt nicht gerade zur höheren Lebenserwartung dieser CD in meinem Player bei, mag der Chorus auch noch so knackig sein.
Richtig aufhorchen ließ mich bei „Mind Your Heaf“ eigentlich nur „Run For Your Life“, da die anfängliche Melodieführung des Gesangs 1:1 von BON JOVI’s Gassenhauer „Livin‘ On A Prayer“ geklaut wurde. Sorry Jungs, aber da sollten selbst eingefleischte Fans ihren Haushaltsplan nochmal überdenken.
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