Stillhet (NOR) - Dømt At Have Sit Liv Forbrudt

Sein Demo „Gjemt I Skyggene“ bestritt Jan Inge Ytrøy noch im Alleingang, mittlerweile ist aus STILLHET eine Vier-Mann-Band geworden, und auch musikalisch hat sich einiges gewandelt. Vom melancholischen Black Metal ausgehend hat man sich nun auf eine aggressivere und dynamischere Spielweise, die weniger mit „Stille“ zu tun hat, dafür mehr mit roher Gewalt.

Auf ihrer EP prügeln sich die Norweger durch vier infernalische Songs, die keinen Hehl aus ihrer Nähe zu älteren GORGOROTH, SATYRICON und THRONE OF AHAZ machen. Nach einem düster und sehr minimal gehaltenen Intro ist es vorbei mit der Gemütlichkeit und „Rovmord“ fegt uns um die Ohren. Wütend rasender Black Metal mit schmissigen Midtempo-Passagen, Tremolo-Riffs und schmetternden Drums. Vor allem Gitarren und Schlagzeug haben einen für diese Machart schwarzen Stahls hervorragenden Sound.

Das darauf folgende „Hatets Energi“ schlägt in die gleiche Bresche, gestaltet sich aber etwas eintöniger als sein Vorgänger. Mit „Vemod Og Skam“ wird es dann zunehmend melodischer, und vor allem die gemäßigten Passagen orientieren sich sehr am melancholischen Charakter des Demos. Irgendwie werd ich das Gefühl nicht los, dass auch stellenweise ein wenig vom angeschwärzten Melodic Death Metal á la DAWN in die Songs eingeflossen ist.
„Den Ugudelige“ lässt dann sämtliche Raserei missen, und poltert höchstens noch mit Doublebass-Drumming in dem durchgängig im gemäßigten Tempo gehaltenen Song, der die EP als schwarzmetallische Hymne gelungen abschließt.

Kein innovatives Feuerwerk, aber dennoch ein beachtliches Kleinod fernab des Durchschnittsgescheppers. Auch hier gilt: Wer sich wie am Kaminfeuer an den alten Klängen erwärmen kann, wird auch bei STILLHET ein leichtes Kitzeln in den Nackenmuskeln spüren.