Sear Bliss - Forsaken Symphony

Review

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Im Black Metal macht das Feeling die Musik, alles andere ist zweitrangig, wenn auch nur geringfügig unwichtiger. SEAR BLISS besitzen mit ihrer leicht extravaganten Ausführung dunkler Musik eine Art Vorreiterrolle. Sie benutzen mit Bläsern genrefremde Instrumente, erweitern dadurch jedoch gekonnt und vorzüglich passend ihren Black Metal und beweisen damit, dass dieser Stil (doch) keine Grenzen kennt.

„Forsaken Symphony“ (2002) fand bisher bei metal.de keine Beachtung, und umso mehr ist es wichtig, dieses vorzügliche Album in unser Archiv einzuflechten, denn besondere Musik verdient besondere Beachtung.

Neben der mittlerweile leider leicht negativ behafteten Bezeichnung „symphonischer Black Metal“ gibt es genügend Raserei und tiefen Hass (besonders im Gesang). Nahezu sämtliche Stücke sind mit Keyboards und eben klassischen Instrumenten unterlegt, was der Musik auf „Forsaken Symphony“ einen besonderen Anstrich verpasst und einen gewissen Reiz ausmacht. SEAR BLISS erschaffen auf diesem wundervollen Werk eine raue, aber zeitgleich kernig schöne Atmosphäre, die sich stets hochwertig über das gesamte Album verteilt. Das Drumming ist gekonnt abwechslungsreich; es wird nicht einfach nur alles niedergebolzt, sondern Beats werden bewusst eingesetzt, um den jeweiligen Song entsprechend zu stützen. Die Gitarren sägen sehr roh und ungeschliffen, was dem majestätischen Ausdruck der Musik jedoch nicht schadet. Ganz im Gegenteil; die Gitarren verleihen dem Album genau die Rohheit, die ein Black-Metal-Album benötigt. Beschwörerisch dunkle Kunst und Dramaturgie stehen im Einklang miteinander und vollenden „Forsaken Symphony“ zu einem wahren kleinen Meisterwerk.

Ich habe selten so dichten Black Metal gehört, der sich vor allem mal nicht durch urviehisches Geprügel äußert, sondern neben dem Klang der Schwärze auch mit musikalischer Schönheit glänzt. Seinerzeit kam aus Ungarn ein (wenn auch nur kleines) Stück Innovation, was jeder, der auf gute und mutige Musik steht, zumindest gehört haben sollte.
„Forsaken Symphony“ verdient es, gebührend respektiert zu werden. Selbst Leute, die keinen Black Metal mögen, sollten diesem Album eine Chance geben und sich von den starken Melodien begeistern lassen. Dieses Album ist groß.

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29.05.2007

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2 Kommentare zu Sear Bliss - Forsaken Symphony

  1. Anonymous sagt:

    Sear Bliss sind leider eine der am meist unterschätztesden (ohje, hoffentlich passt das auch so…) Bands, nicht nur aus Ungarn, sondern generell. Eine der wenigen "symphonischen" Bands, die nicht auf Härte und geile Riffs verzichten. Unbedingt antesten!!

    8/10
  2. der baron sagt:

    Oh noch eine von denen besprochen. Joa gut das ding. Gut dass ihr euch endlich aufrafft die zu würdigen. Sehr variabel und symphonisch diese ungarn. Die danach war auch super. ich bin schon gespannt auf die neue platte.

    9/10