Schwupps, schon wieder ein neues Album von ENTOMBED. So schnell geht das. Zuerst war ich ja über das Cover erstaunt. Das alte Logo hat wieder Verwendung gefunden. Ob die Urväter des Schweden Death wieder zu ihren Wurzeln zurückgekehrt sind? Ja und nein. Alle, die immer noch darauf warten von ENTOMBED wieder waschechtes Todesblei zu hören, werden wieder enttäuscht. ENTOMBED wandeln noch immer unerschrocken auf den verdammt rockigen Pfaden, den sie mit den letzten drei CDs eingeschlagen haben. Allerdings finde ich, daß sie dennoch eine Spur härter geworden sind. Wenigstens in Sachen Sound brettert „Uprising“ wieder verdammt in Richtung „Left Hand Path“. Das letzte Werk „Same Difference“ klingt dagegen schon beängstigend dünn. Musikalisch gibt es wie gesagt nicht viel neues. Ein bißchen konservativer sind sie vielleicht geworden. „Same Difference“ war doch relativ verspielt, um nicht zu sagen: experimentell. „Uprising“ geht nur noch nach vorne. Eigentlich fast schon ein Schwachpunkt, denn dadurch nutz sich die CD schneller im Gehörgang ab. So langsam wird es vielleicht mal Zeit für ein paar grundsätzlich neue Ideen. Ich will jetzt hier kein Trübsal blasen! „Uprising“ ist ein starkes ENTOMBED-Album, allerdings nun schon das vierte seiner Art. Eine CD für potentielle Abmosher und ENTOMBED-Fans sowieso.
"Left Hand Path" und "Clandestine", das waren noch Zeiten, wo die D-Mark noch was Wert war und Entombed noch Death Metal spielten. Die "Wolverine" war zwar kein "richtiger" Death, dafür aber eine sehr gute Platte, die immer noch 100% Entombed war. Alles soweit schön, doch "To Ride…" roch schon leicht angewest, aber nicht im Sinne von Death, sondern Tod. Mit "Same Difference" hat dann der Hirntod eingesetzt. Jetzt gibt’s mit "Uprising" (wie treffend) ein paar Lebenszeichen, nur hör ich nix bei diesem Soundbrei außer dem typischen Schweine-Rock der letzten 2 Scheiben. Scheinbar wird dieser Leichnam künstlich am Leben erhalten, aber weder Hirn (gute Songs) noch Herz (fetter Sound) scheinen zu funktionieren. Aber diese Scheibe wird sich eh kaum einer kaufen, so daß die Plattenfirma spätestens jetzt Sterbehilfe ausüben wird. Meinen Segen haben sie!
So cool ENTOMBED auch sein wollen, der "neue" Stil der Band sagt mir nicht zu, und selbst wenn ich diesen Aspekt in den Hintergrund schiebe, kann ich den SOngs keine herausragenden Fähigkeiten zusprechen. Die Musik dümpelt, der Sound ist müde und der Gesang stellenweise fast schon schlecht. Rotz-Death-Rock-Metal? Keine Ahnung. Auch wenn es hier und da sicher den einen oder anderen netten Part gibt und der eine oder andere Song sicher nicht übel ist, schaffen es ENTOMBED mit "Uprising" nicht über den qualitativen Schnitt hinaus.