Metal von Down Under ist sicherlich nichts außergewöhnliches mehr, aber alle Tage hat man dies nun auch wieder nicht. Das Sechsgespann aus Sydney liefert auf dieser EP eine recht große musikalische Palette, denn obwohl die Songfarbe schwarz vorherrscht, kann man auch viele Elemente aus dem Bereich Death und Doom ausfindig machen. Besonders positiv ist mir sofort der schön heisere bis krächzende Gesang aufgefallen, der den Black-Metal-Anteil doch nochmals enorm erhöht. Aber erfreulicherweise keift der Bursche nicht andauernd gleich ins Mikro, sondern hat auch andere Gesangsstile parat. Dadurch wird man des Gesangs auch nicht überdrüssig.
Obwohl FORLORN SUFFERING auf mehreren Hochzeiten gleichzeitig tanzen, sind sie pünktlich bei Tortenanschnitt zur Stelle. Soll heißen, dass sie eine sehr ausgewogene Mischung aus den benannten Stilen kreiert haben und trotzdem auf den Punkt kommen. Die Schnelligkeit wird oft durch sehr langsame doomige Momente abgelöst, die nicht selten mit einem Keyboard angereichert werden (z.B. in „Into Endless Dream“). So hat man eine kleine Atempause bis zur nächsten Geschwindigkeitsattake, die sowieso schon vor der Tür steht. Es soll aber nicht der Eindruck entstehen, dass die langsameren Passagen nur mal so eingeschmissen wurden, damit es nicht langweilig wird. Im Gegenteil, denn sie stehen gleichberechtigt zu den Prügelattacken („Rite Of Darkness“ oder „Severance“). So entsteht ein sehr homogenes Gesamtbild.
Auch wenn es sich um eine Eigenproduktion handelt, brauche ich wohl nicht extra sagen, dass der Sound verdammt gut ist. Auch als kleinere Band kann man heutzutage ja sehr gute Ergebnisse erzielen. Alleine die Drums (gespielt von meiner Namensvetterin) hätte ich mir von der Produktion her etwas druckvoller gewünscht. Aber der Kritikpunkt ist eigentlich nicht wirklich der Rede wert.
Insgesamt also ein sehr kurzweiliges Album einer interessanten Band aus Australien, welcher man doch mal ein Ohr schenken sollte. Musikproben gibt es auf der Webseite.
Die auf der myspace-Seite verfügbaren Songs treffen absolut meinen Nerv.
Zum Review: In der Zusammenfassung von einem kurzweiligen Album zu sprechen passt nicht mit der Beschreibung des Albums einige Zeilen vorher zusammen. Wie dem auch sei, dass Teil wird gekauft.
8 Punkte gibt es, weil nur zwei Songs zum antesten vorliegen – da ist noch mehr drin!