Deutscher Text, Hardcore, aufrüttelnd, danach ’Fashion Tattoo’, ein Stück aus der Kategorie Indie-Tanzflächen-Hit, es folgt eingängiger, punkiger Rock mit fröhlicher „We-are-oppressed“-Hookline, dann erneut Hardcore, diesmal mit angezogenem Tempo. Der Genre-Gesang tönt anders, derb und variabel. Jau! Wer bei deutschem Melodic-Postcore freudig an DAYS IN GRIEF denkt, findet hier mehr als nur eine Alternative, denn was während der ersten vier Lieder an souveränem Songwriting, zündenden Ideen und Abwechslung geboten wird, tendiert schon sehr gen Spitzenklasse – selbstverständlich schwingt auch im weiteren Verlauf hier und da ein Hauch von REFUSED mit. ’Fuck Love’ hat dann wider Erwarten einen überwiegend deutschen Text, dessen Inhalt sich trotzdem nur bruchstückhaft erschließt, da er auch nur bruchstückhaft vorgetragen wird (geht vermutlich in Richtung System-/Gesellschaftskritik).
Nach einem Gag-Zwischenspiel bieten ’Quick’, ’Never Forget’ und ’Snakebit’ wieder aufputschenden Hardcore-Punk, der zwar etwas konventioneller daherkommt, aber dank Freude an Pop, Alternative, Noise und der damit verbundenen Vielfalt nicht in Klischees stecken bleibt. Mit ihrer Spritzigkeit lassen BUBONIX diverse Emocore-Disco-Trallala-Hüpfer auf jeden Fall ziemlich lahm aussehen. Nicht schlecht für eine Band, die schon seit dreizehn Jahren ihr Ding macht. Auch Herr Ebelhäuser hat einmal mehr bei einer Band seine Finger als Produzent eingebracht. In diesem Sinne: „Free love on Rügen… if you feel like Klaus Kinski“ und scheiß auf Einheitsbrei! Oder so ähnlich. Nur die Spielzeit dürfte – wie bei fast allen Noisolution-Veröffentlichungen – ruhig noch fünf Minuten länger sein.
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