Die PREDOMINANT LUNATICS sind vier Herren aus der Schweiz, die offenbar viel lieber aus England kämen. Zumindest wird man diesen Gedanken nicht los, wenn man sich ihr neues Album „Thirteen Lost Souls“ anhört. Denn das orientiert sich sehr an den goldenen, schwarzen Achtzigern, als Bands wie THE CURE en vogue waren. Denen eifern die PREDOMINANT LUNATICS dann auch nach, wirken dabei aber in etwa so authentisch wie John F. Kennedy mit „Ick bin ein Berliner“.
Anstatt sich darauf zu konzentrieren, gute Songs zu schreiben, verkünstelt sich die Band dabei, möglichst englisch zu klingen. Und das hauptsächlich durch ein enorm anstrengend zu hörendes (very) British English, welches die vertonte Belanglosigkeit der Songs in die Nähe seit langem ergrauter 80er Wave-Größen von der Insel rücken soll. Der Gesang ist traurigerweise das einzige, was einem von „Thirteen Lost Souls“ in Erinnerung bleibt. In keiner guten, wohlgemerkt. Denn nicht genug, dass der fürchterlich hölzern klingende Akzent schlimm aufgesetzt wirkt, trifft Sänger Marco Finsterwald (not very British, he?) auch die richtigen Töne recht selten. Während einem die Musik nicht einmal ein Achselzucken abringt, treibt einem die gesangliche Leistung die (Fremd-)Schamesröte ins Gesicht. Grausig!
Wie schon angedeutet, wären Worte, die man über die Musik verlöre, wirklich verloren. Langweilig, eintönig, altbacken sind die Zutaten, mit denen die Schweizer ihren melancholischen Pop in dreizehn Songs durchdeklinieren. Wenn die vorliegende Scheibe tatsächlich „musikalisch direkter, intensiver, lauter und kompromissloser“ als ihr Vorgänger sein soll, wie es das Infosheet verheißt, dann kann das für die anderen Releases nichts Gutes bedeuten. Denn „intensiv“ ist hier wirklich nur der schlechte Akzent.
Selbst hoffnungslose Wave-Veteranen sollten sich den Erwerb von „Thirteen Lost Souls“ lieber zweimal überlegen.
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