Beloved Enemy - Enemy Mine
Philip 
Gibt es hier noch mehr Leute, die das letzte Album der 69 EYES auch so enttäuschend wie ich fanden? Keine guten Refrains mehr, nicht wirklich eingängig – einfach langweilig? Dann, ihr Jünger der Nacht, freut euch, denn eine deutsche Band nimmt den Faden auf, den die Finnen scheinbar verloren haben!
BELOVED ENEMY heißt das Duo, welches live noch durch Sessionmusiker unterstützt wird, und dieses sollte mit „Enemy Mine“ eigentlich das Herz eines jeden Gothrockfans höher schlagen lassen. Bereits die ersten Laute der Stimme von Ski (der seinen Künstlernamen D L-vis nicht passender hätte wählen können!) lassen keine Fragen offen, in welche musikalische Richtung diese Band segelt – der Kurs ist klar gegen Norden gesetzt. Scheint sein Gesang im ersten Moment nur auf die tieferen Stimmlagen fixiert zu sein, so wird schnell deutlich, dass Ski ein recht großes Spektrum aufweisen kann: eben erwähnte Tieftöner, dazu auch aggressives Schreien und beinahe opereske Anflüge – all das gibt es auf diesem Album zu entdecken!
Beim Musikalischen ist natürlich zuerst schon die finnische Handschrift im Vordergrund, sprich: die Betonung der Songs liegt auf den eingängigen Refrains, während in der Strophe meist die Stimme die Oberhand hat, begleitet von den Keys, während die anderen Instrumente eher im Hintergrund stehen.
Lauscht man aber genauer, so erkennt man immer mehr Details. Mal ein schönes Solo, wie in „Virus Undead“, mal industrialartige Rhythmen der Marke „The Other Side“. Besonders gefällt mir auch die Arbeit des Keyboards, die mal mystisch, mal durch sphärische Teppiche, immer präsent sind und dabei keineswegs nerven, sondern einen großen Teil zur Atmosphäre beitragen!
Tja, Ausfälle kann ich auf diesem Album auf jeden Fall keine entdecken und auch wenn das musikalische Konzept sicherlich kein neues ist, so ist es dennoch gut gemacht und wesentlich authentischer als so manch anderer deutscher Kopierversuch! Gefällt mir gut!
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