Edgecrusher - Forever Failure

Review

PATSCH! KRAWUMMS! Da haben EDGECRUSHER ihren ersten Longplayer auf den Markt geschmissen. Einfach so. Auf den Markt… mittenrein! Und mit Schmackes. Das stelle sich mal einer vor: Da kommt eine Band und schmeißt einfach so ne Platte auf den Markt. PATSCH… drauf geworfen. Der arme Markt wird sich bestimmt nicht so schnell erholen. Denn der Wurf war fast genau zwischen die Hörner. Gut, dass so ein Markt nichts zurückwerfen kann- wäre ja auch noch schöner.

Und im Markt versumpfen kann die Scheibe auch nicht, denn dazu ist sie zu gut.
Zunächst besticht im Gegensatz zu dem an anderer Stelle betrachteten Demo „Deeper Than Hate“ die klar bessere Produktion. Auf dem Longplayer war jetzt irgendwie so ein Classen dran und schon drückt das Zeug ganz prächtig ins Lauschgerät. Pffft… lasst Classen dran… lasst den doch mal dran. Ja ja, so muss man es machen…
Desweiteren klingen die Jungs gereifter, sind fitter an den Dingern, mit denen sie die Musik machen. So überzeugen auch die Demosongs, die sich aufs Album gerettet haben, wie z.B. das SLAYEReske „Dead Blood Red“ vollends. Dazu kömmt die nicht unschöne Stimme des Fronters Igor, dem Dr. Frankenstein wohl genügend Freizeit vom Hirrrnä-Holen eingeräumt hat, um mit Igor-charismatischer Stimme einmal mehr auf sich aufmerksam zu machen.
Musikalisch ist die Marschrichtung mit „Alte Schule mit modernem Anstrich“ nach wie vor bestens eingestellt. Man berücksichtigt neben TESTAMENT und NEVERMORE aber auch das drängende Muss, sich durch ein wenig Eigenständigkeit von den Vorbildern abzusetzen.
So gibt es auf dem abschließenden „Me And The Sun“ anfänglich verfremdete Ska-Elemente, die sich später mit Skandinavien-Thrash/Death-Metal zusammentun. Also ein Ska-Skandi-Skandal!
Auch das noch aus Demotagen stammende „No Zone“ wartet mit bewährtem Schweden-Galopp auf, der zwar recht einfach gestrickt, aber dafür mächtig eingängig ist.
Die neue Nummer „Darken My Spirit“ stellt einen treibenden Thrash-Stampfer dar, der Dank seiner gekonnt gesetzten Breaks und Arrangements vor allem live gut tun wird.
Zudem ist das Gerät fein abwechslungsreich und hat insgesamt eine höchst erfreuliche Anzahl mächtig mitreißender Melodeien zu bieten. Langeweile wird also weggebangt.
Tolle Scheibe… sehr empfehlenswert!

Und da der Markt ja jetzt ein wenig geplättet daherkommt, ist da vielleicht genug Platz für Igor und seine Rabauken. Wenn nicht, schmeißen die einfach noch ne Scheibe drauf… dann aber in Deckung, du Markt, du!

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16.03.2007

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