Es ist doch immer wieder erstaunlich, wie einige exzentrische Persönlichkeiten das schöne Gesamtbild ihrer eigenen Musik zerstören können. Lacrimosa und Tilo Wolf sind zum Beispiel so ein Fall, Sorpor Aeternus ein weiteres. Doch genau wie Lacrimosa ein großes Following und Die-hard Fans vorweisen kann, erfreut sich auch Sopor Aeternus großer Beliebtheit in der Szene. Kein Wunder eigentlich, denn die ruhig, meist sehr meditative Musik ist schön gemacht: Aus echten Instrumenten wie Cello, Geige, Flöte, Bläser oder Akustikgitarre entsteht eine harmonischen Mischung, die das Label zurecht als eine Mixture aus Kammer- und Mittelaltermusik sieht, die sich angenehm anhört und der man gerne beiwohnt. Doch ach, das Wesen Varney, welches sich immer noch unsicher über sein eigenes Geschlecht scheint, zerstört die schöne Atmosphäre mit seinem völlig unangebrachten Gejammere. Es soll wohl sehr melancholisch und düster klingen, in der Tat klingt es aber aufgesetzt weinerlich. Auch das Booklet ist voll mit Bildern dieser Existenz, die einfach mehr lächerlich denn düster erscheinen. Dieses Aufgesetzte wirkt auf mich störend und macht die Musik letztendlich zu einem Spießrutenlaufen, was sie nicht verdient hätte. Sei es drum, es wird genug Schwarze geben, die begeistert dieses Stück Klischee aufnehmen werden, was ich allerdings nicht so ganz nachvollziehen kann. Weniger Narzismus und Weinerlichkeit hätten diese CD sicher zu einem Klassealbum werden lassen können, so bleibt ein recht bitterer Beigeschmack, der nicht nötig gewesen wäre. Aber man will ja düster sein…
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