Überwiegend rituelle Pagan/Folk-Mittelaltermusik regiert eine gute dreiviertel Stunde lang das Geschehen, und man hat vor dem inneren Auge wahrlich die Vision von wilden Klamotten tragenden, um ein Lagerfeuer herumtanzenden Menschen. Zurückhaltende, aber um so eindringlichere Percussion-Rhythmen, Drehleiern, Harfen, Lauten und allerlei wilde Instrumente erschaffen eine melancholisch-düstere Atmosphäre, und die meist aus repetitiven, sich steigernden Schleifen bestehenden Stücke erzeugen ein hypnotisches, tranceartiges Gebräu, das durch einzelne gesangsbasierte, extrem ruhige Stücke aufgelockert wird. Sporadische Elektro-Elemente und viele Parts, die fast schon mehr unheilvolle Geräuschkulisse als musikalisches Treiben sind, erweitern den mystischen Klangkosmos von FAUN obendrein.
Manchmal meint es das Quintett allerdings ein wenig zu gut. Das exzessive Herumreiten auf einem Thema will nämlich auch gelernt sein, und dort liegt das Problem: die anfängliche Spannung schlägt mitunter schnell in Ungeduld negativer Natur um. Zudem wurden die Stimmen in den lebhafteren, lauteren Passagen hin und wieder etwas zu leise abgemischt, was den Genuss zusätzlich schmälert. Daher können sich FAUN noch nicht in der ersten Liga etablieren, doch die Hoffnungen auf einen Aufstiegsplatz sind durchaus präsent.
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