Paria Voce wollen also die großen Bühnen rocken und die Musik zu ihrem Fulltime-Job machen? Tja, um es vorweg zu nehmen: „Yearn For Distance“ ist nicht gerade der Grundstein für eine solche Karriere. Zwar ist die ins Auge gefasste Mixtur, sprich alternativ angehauchter, offen angelegter Metal mit funkigen und jazzigen Einflüssen, gut gemeint und von der Intention her reizvoll, jedoch ezeugt die Umsetzung statt zuckenden Gliedern und wippenden Schädeln eher Ohrenkrebs und Sorgenfalten.
Teilweise mit horrend stümperhafter Spieltechnik eingezimmert, holpert sich das südhessische Quartett durch krampfhaft „progressive“ Un-Songs, und nur selten schimmert mal eine interessante oder originelle Idee durch, wie beispielsweise bei „Pleasure And Happiness“. Crossover- und Mathcore-Riffs aus dem 99-Cent-Laden sowie die zwischen Serj Tankian für Arme, Schäferhundasthma und cholerischem Papagei hin und her wechselnde Stimme von Frontmann, ähem, Muckel lassen dem Schreibknecht sämtliche Farbpigmente aus Antlitz und Haupthaar entfliehen. Was hier wohl als schräg und anspruchsvoll interpretiert werden soll, wirkt aufgesetzt, gezwungen und zehrt anhand seines Dilettantismus‘ sogar einem Musikmasochisten wie mir derbst am Nervenkostüm. Ihr glaubt gar nicht, wie quälend lang diese 1570 Sekunden Musik sein können. Brrr!
Mit ihrer Existenz haben sie sich keinen Gefallen getan!
Ihre Zukunft seh ich so schwarz wie einen ungenießbaren Kaffee!