Bereits zum vierten Mal präsentieren die finnischen Tolkien-Fanatiker BATTLELORE mit „Evernight“ ein neues Album, in welchem es sich wiederum um den unerschöpflichen Fundus der Überlieferungen von Mittelerde dreht. Dieses Mal wird der Hörer in die sagenhaften Fantasiewelten des Silmarillion, genauer gesagt in die Akallabêth entführt, in welchem vom Untergang Númenors berichtet wird.
Das epische Fantasy-Spektakel baut dabei wieder einmal auf dem Gothic/Dark Metal mit dezenten folkoristischen Elementen auf, ist allerdings etwas härter, dunkler, aggressiver, düsterer, gleichzeitig aber auch bombastischer und epischer als der Vorgänger „Third Age Of The Sun“, was eben auch mit dem oben genannten Konzept zusammenhängt. Dabei sind die Stücke noch immer sehr eingängig und harmonisch, die Melodien sind nun vielfältiger, die martialische Komponente zeigt sich stark wie nie zuvor. BATTLELORE sind wirklich gewachsen, der Gesang von Tomi Mykkänen ist kräftiger geworden, die Keyboardarrangements klingen nun doch professioneller, als dies teilweise in der Vergangenheit der Fall war. Die Songs wirken besser auf den Punkt gebracht, und gerade die gesteigerte Aggression an der Gitarrenfraktion und das powervolle, trockene Drumming gefallen. Leider ist nicht alles Licht, es gibt auch ein wenig Schatten. Die Stimme von Kaisa Jouhki ist zwar schön, aber immer noch etwas zu dünn, was vor allem an den Refrains auffällt. Und auch die ordentlich bretternden Gitarrenwände können den einen oder anderen etwas kitschigen Part nicht überspielen, manchmal fehlt es einfach an Ecken und Kanten. Der Großteil des Materials ist aber durchaus sehr stimmig und atmosphärisch, mit feinen Melodien versehen. Die Produktion ist wiederum sehr gut, druckvoll und transparent zugleich.
Ganz klar überwiegen bei BATTLELOREs neuer Schöpfung „Evernight“ die Vorzüge, es sind nur wenige Kleinigkeiten zu bemängeln. So kann dieses Album der Gemeinde der Mittelerde-Vernarrten durchaus empfohlen werden.
Eines der geilsten Alben die bisher 2007 erschienen sind! So hab ich mir Battlelore immer gewünscht, einfach nur geil!
So klingen Battlelore also anno 2007. Anfänglich kam ich auf das Album irgendwie nicht so klar. Es ist zwar härter als die Vorgänger, aber härter bedeutet nicht immer gleich besser. Was ich hier nachwievor schade finde ist, dass die Folkelemente in Form in Flötenklängen so arg zurückgeschraubt wurden. Und von den Bonustracks bin ich auch etwas enttäuscht, jedenfalls von "The tale of the downfall", ein ruhiger Song, der irgendwie nicht so zu der Scheibe passt, wer die Limited Edition hat, weiß was ich meine. Aber genug negative Kritik, kommen wir zum Positiven. Die härteren Songs stehen der Band gut zu Gesicht und Tomi´s heiseres Kreisch und Growlorgan kommt öfter zum Einsatz, als auf Taots. Aber auch Kaisa kommt auf ihre Kosten. "longing horizon" beginnt mit einem schönen klaren Frauengesang, bis sich die Growls dazugesellen. Die Melodien sind ausgefallener und ausgereifter als je zuvor. Mit "the cloak and the dagger" bewegen sich Battlelore sogar auf Neuland. Schneidende Gitarren und fießer Growl/Kreischgesang bewegen sich gar nicht mehr weit vom Black Metal entfernt, weiß mich doch sehr positiv überrascht hat. Die anderen Songs sind typische Battleloresongs, nur insgesamt klingen sie dunkler und härter. Insgesamt hat mich das Album dann doch noch überzeugen können. Und wer auf harten Dark Metal steht kann hier bedenkenlos zugreifen. Für Fans ist dieses Album jedoch absolute Pflicht.
Irgendwie schade, wenn die Musik mich zwar zum Kauf anregt, die Spielzeit jedoch nur 43 Minuten beträgt und der Geiz, 15 Euro für die paar Minuten auszugeben stärker ist, als der Wunsch noch ein Battlelorealbum zu besitzen.
Musikalisch gesehen top!