Menosgada - Mittsommer

Review

MENOSGADA kommen aus Tübingen und veröffentlichen nunmehr ihr Debut „Mittsommer“. Die ersten Ideen gehen auf das Jahr 2003 zurück, als Bandleader Michael Koch begann, Lieder zu schreiben, die skandinavischen Folk-, Black- und ein wenig Deathmetal enthalten. Man könnte das Ganze aber auch kurz als Vikingmetal bezeichnen. Im Grunde handelt es sich um eine Mini-CD, denn es werden neben dem obligatorischen Intro fünf Songs mit einer Spieldauer von deutlich unter einer halben Stunde geboten. Wie es sich für derartige Bands gehört, gibts deutsche Lyrics mit entsprechender Germanenthematik.

„Lindisfarne“ ist der Einstieg in die Mittsommerwelt, ein weiter Klangteppich wehmütiger Art, ein wenig an SUMMONING erinnernd. Mit „Mittsommer“ folgt nun die Besinnung auf Liedgut, das an WOLFCHANT, XVI DARK CENTURIES oder ein wenig auch an ENSIFERUM gemahnt. Zudem scheint EQUILIBRIUM es ihnen angetan zu haben, „Met“ ist bestimmt Taufpate des Openers gewesen. Der Gesang ist genügend grollend, munter swingende Akkordeonklänge werden auf nette Weise ergänzend eingesetzt. Die Gitarren könnten etwas mehr drücken, das Schlagwerk ebenso. „Vinland“ ist ein melodischer, akkordeonbegleiteter Folk-Song, der aber genügend Metal enthält, Black Metal wäre zuviel gesagt, aber bisweilen gehts auch in die Waldschratrichtung. Die Flöten- und Akkordeonklänge wie auch das Break baut die Band gut in das Gesamtarrangement ein, die Mischung stimmt, allein die Produktion ist zu weich, zu dumpf auch. Ideen sind da, keine Frage.

„Mondtanz“ erinnert an WOLFCHANT und FINNTROLL. Gefeiert wird hier gerne, das hatten wir ja schon bei LYRIEL. Das Akkordeon gefällt mir auch hier, simpel, aber effektiv eingesetzt, der Song ist allerdings zu kurz, sowas darf ruhig zwei Minuten länger dauern. „Das Horn“ zitiert anfangs SUMMONING, von der Stimmung erinnert mich das auch an NERTHUS. Dann wirds sehr flott, MENOSGADA galoppieren durch den Song, als wäre die schwarze Kämpferschar von Minas Morgul hinter ihnen her. Auch nicht schlecht, wenn da in Zukunft noch etwas mehr Schmackes reinproduziert werden könnte, könnten die richtig gut werden. Die Gitarren werden zumeist hell und traditionell (ohne Deathlicks), eingesetzt, das passt. „Das Opfer“ beschließt die Scheibe, episch in der Tat, tragisch, mit sanftem Flötenbreak, sehr traurigem Zwischenspiel, Donner, am Ende wirds dann nochmal flott.

Ganz gut gemacht, ohne Zweifel, wenn das nächste Mal 45 Minuten rausspringen, die Kompositionen noch etwas mehr Tiefenschärfe und Dynamik bekommen und die Produktion mehr böllert, sind die im Teutonen-Viking ganz vorne dabei. Im Gegensatz zur Konkurrenz, die doch bisweilen von einigem Dilettantismus durchsetzt ist, können die nämlich Songs schreiben. Vielleicht kommt da ja bald noch mehr.

26.01.2007

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