Fiddler's Green - Drive Me Mad!

Review

Galerie mit 21 Bildern: Fiddler's Green - The Green Machine Tour 2024 in Köln

Also eine Wartezeit von dreieinhalb Jahren haben FIDDLER’S GREEN dem mittlerweile stark angewachsenen Fankreis noch nie zugemutet. Zugegeben gab es zwischendrin auch etliche Konzerte, zwei DVDs und ein Wechsel am Gesang, aber all das kann den Druck auf die neue Platte nicht wirklich schmälern. Und um das Fazit nach mehrmaligem Exzess von „Drive Me Mad!“ nicht länger geheim zu halten: Jeder der in den letzten Jahren auch nur ansatzweise Gefallen an dieser Band gefunden hat, muss die neue Platte ohne auch nur den Ansatz einer zeitkostenden Überlegung erstehen.

Nicht nur dass die Platte live eingespielt und ungewohnt homogen abgemischt wurde (also die endgültige Abkehr vom sterilen Sound der ersten Alben), die Lieder machen weitaus mehr Party als man es von dieser Band sowieso schon gewohnt ist. Vorbei sind die Zeiten, in denen das Hauptaugenmerk noch auf klassischen irischen Jigs (erste Schaffensperiode), verträumt-poppiger Melancholie („Another Sky“) oder der wir-wollens-allen-Recht-machen-Attitüde („Nu Folk“) lag. Sicher will ich die alten Scheiben nicht abwerten, aber „Drive Me Mad!“ geht in eine vollkommen neue, frische Richtung, die einfach nur noch sympathisch ist.

Das liegt unter anderem auch an den Balladen. Davon gibt es nämlich nur noch vier unter 20 (!) Songs (Vergleich: „Another Sky“: 6/15, „Nu Folk“: 5/16). Und diese vier Balladen sind auch weder übertrieben poppig noch episch, sondern einfach clever arrangierte Akustiksachen, die nicht nur am Lagerfeuer funktionieren („Another Spring Song“). Die rockigen Sachen stehen aber klar im Vordergrund und machen kompromisslos den Flair dieser Platte aus. Dabei werden die Lieder jedoch nicht einfach nur stumpf gegen die Wand gefahren, auch wenn das Band und Label teilweise gerne hätten, sondern klingen gewohnt folkig und in klassischem, volksliedhaften Akkordschema komponiert. Selbst der Opener und Übersong „Irish Air“, der davon noch etwas abweicht und stärker auf die Pauke haut, kann sich eine knifflige Rhythmusdynamik nicht verkneifen, unter der es ziemlich schwer gewesen sein muss eine runde Nummer zu komponieren.

„Drive Me Mad!“ versucht daher nicht unbedingt das ultimativ beste Fiddler’s Album zu sein, öffnet aber mit einem wahnsinnigen Kanonenschlag das Tor zu einer neuen Schaffensperiode. Statt sich an die heutige Popkultur anzulehnen, folkrockt die Band so mächtig und orgiastisch wie noch nie auf einem Studioalbum. Und da soll noch einer sagen, FIDDLER’S GREEN würden nur live funktionieren…

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25.01.2007

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Fiddler's Green auf Tour

13.08. - 16.08.25metal.de präsentiertSummer Breeze Open Air 2025 (Festival)Allt, AngelMaker, Angelus Apatrida, Annisokay, April Art, ASP, August Burns Red, Avralize, Benighted, Between The Buried And Me, Counterparts, Cult Of Luna, Destruction, Dimmu Borgir, Donots, Fiddler's Green, Fit For A King, Gaerea, Gojira, Gutalax, Hanabie., Hiraes, In Extremo, League Of Distortion, Machine Head, Mr. Hurley & Die Pulveraffen, Non Est Deus, Obituary, Rivers Of Nihil, Royal Republic, Septicflesh, Slope, Static-X, Tarja und Marko Hietala, The Halo Effect, Thrown, Unleashed und Wind RoseSummer Breeze Open Air, Dinkelsbühl, Dinkelsbühl

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