Dass Österreicher auch rocken können, ist in der Vergangenheit oft genug bewiesen worden. Einen weiteren Beweis wollen DEALER antreten und können über weite Strecken durchaus überzeugen, wenngleich eine gehörige Portion Schmutz und Schweiß auf „Backdoor Business“ definitiv fehlt.
Allerdings ist die Marschroute auch eine gänzlich andere als bei den zahlreichen skandinavischen Rock-Bands der heutigen Zeit. Die Einflüsse liegen wohl weniger bei ROSE TATTOO oder MOTÖRHEAD, dafür hält man sich wesentlich deutlicher an frühe Klamotten von THE WHO oder den ROLLING STONES. Aktuell fallen mir spontan eigentlich nur THE HIVES und vielleicht noch die längst irrelevanten BLACK CROWES ein, die einen ähnlichen Sound fahren. Die latente Blues-Schlagseite der Letztgenannten ist alerdings nicht aus zu machen.
So soft die Geschichte letztendlich also ist, so überzeugend sind große Teile des Songwritings. Da treffen gute Melodien auf eingängige Hooks und einen ordentlichen Groove. Der interessante und eigenständige Gesang, der gelegentlich an MÖTLEY CRÜEs Vince Neil erinnert, kann zusätzlich Akzente setzen und ist definitiv ein Pluspunkt für die Band.
Leider haben sich aber auch einige weniger starke Songs auf „Backdoor Business“ geschlichen, und die fehlende Rotzigkeit ist DEALER auch an zu kreiden. Das macht insgesamt ein im oberen Durchschnitt an zu siedelndes Album, das keinem weh tut, aber auch die wenigsten zu Begeisterungsstürmen hinreißen dürfte.
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