Jeweils fünf Lieder antichristlicher Tonkunst steuern die in den frühen Neunzigern aus dem Grabe geschaufelten Schwarzmetall-Kommandos DARK ARMAGEDDON und THY MAJESTY ihrer Split-Veröffentlichung bei. Stilistisch werden keine neuen Pfade betreten, dafür gibt es ordentlich was auf die Ohren, konzentrieren sich beide Kapellen doch auf relativ druckvolle, in oberen Geschwindigkeitsregionen befindliche Schwarzmetall-Ballereien, die sichtlich von den frühen DARK FUNERAL-, SETHERIAL- und NAGLFAR-Aufnahmen beeinflusst wurden.
Wäre die Abkupferung der schwedischen Schwarzmetall-Prügelei nicht bereits so oft vollzogen worden, könnten die beiden aus den hiesigen Gefilden stammenden Formationen sicher den ein oder anderen Blumentopf gewinnen, prügeln sie doch präzise, geradlinig und Kompromisse von sich weisend vor sich hin. THY MAJESTY überzeugen durch ihre rasanten Riffs, die sich in des Hörers‘ Trommelfell bohren, ohne von ihm abzulassen. Die Drums agieren hintergründig, ertönen nur lauter, wenn die Geschwindigkeit erhöht wird, zeugen aber von einem talentierten Fellzerfetzer. Überaus differenziert ist der Klang beider Akteure nicht, die zweite Formation im Bunde ist den Landsmännern DARK ARMAGEDDON aber um Längen voraus, ist es dem Hörer doch nicht vergönnt, jedes Instrument in seiner finsteren Eleganz heraus zu hören. Apokalyptisch, erhaben, verspielt und schnell – das sind THY MAJESTY. Nicht unverkennbar eigen-, dafür aber bodenständig und wirkungsvoll ins Szene gesetzt.
DARK ARMAGEDDON leben ebenfalls von ihrer Geschwindigkeit, drängen sich aber durch ihren Einöde verbreitenden Kehlkopf-Folterknecht ins Abseits. Abwechslungsreicher Gesang verbreitet eben mehr Atmosphäre als höhenlastiger, variationsarmer Gesang, der angeblich von zwei verschiedenen Sängern stammen soll. Auch fehlt es der Trommelei an Würze, so dass die Gitarren stets die leidvolle Aufgabe haben, das Ohr ans Zuhören zu erinnern.
Die über Nocturnal Empire erschienene Split der bereits kampferprobten Mannen um DARK ARMAGEDDON und THY MAJESTY ist kein Meisterwerk geworden, sollte den Fans schwedischer Blast-Schwärze allerdings zusagen. Vorheriges Reinhören muss dennoch nahegelegt werden.
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