Eine recht progressive Keule schwingen die Ende 2003 gegründeten SAROS aus den US of A. Die Band um Frontfrau Leila Abdul Rauf vermischt verschiedene Facetten des Metals, wobei die Grundausrichtung recht anspruchsvoller und getragener Todesblei ist. So finden sich im recht eigenständigen Sound von SAROS Anleihen aus dem Black, Doom und Gothic Metal Bereich ebenso wie vom Prog Rock. Dass es sich bei „Five Pointed Tongue“ um das Debütalbum der Gruppe handelt, glaubt man zuerst einmal gar nicht.
In den Songs wechseln sich harte und atmosphärische Parts, vertrackte und sich hypnotisch wiederholende Passagen. Hymnische, aber auch mal melancholische Lead-Melodien, leicht technisches Riffing, gute, teils abgefahrene Soli, in welchen auch mal ein klitzekleinwenig Jazz und Blues ertönen, das sind die Zutaten von „Five Pointed Tongue“. Das Material ist bis auf wenige Ausnahmen im Midtempo gehalten, was den ersten Kritikpunkt darstellt. Gerade wer so gerne progressiven Metal spielt, sollte ein wenig variabler mit dem Tempo umgehen und so für mehr Abwechslung sorgen. Der zweite Ansatz für Kritik ist der Gesang oder vielmehr das krächzende Growling von Leila, welches sehr gleichförmig ist und kaum Akzente setzen kann. Dafür entschädigt wieder der leider viel zu selten eingesetzte, mehrstimmige Klargesang. Die Stücke wurden handwerklich sehr ordentlich umgesetzt, es fehlt lediglich noch ein wenig an Dynamik und am perfekten, punktgenauen Zusammenspiel. Dafür sind auf der Platte wirklich viele interessante Riffs zu finden. Leider macht die Produktion wieder vieles kaputt. Der Sound ist viel zu dominant in den Mitten, unsauber und drucklos, wodurch die Durchschlagskraft der Musik geraubt wird.
Alles zusammengenommen ist „Five Pointed Tongue“ ein nettes Debütalbum voll von groovigem, progressivem, epischem und dunklem Metal, an welchem die Vorteile doch überwiegen.
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