APPEARANCE OF NOTHING kommen aus der Schweiz und versuchen uns mit einer Art Progressive Metal zu beglücken. Dabei setzt die Band nicht auf die üblichen Standards, sondern vermischt ihre Musik mit Hard Rock-Elementen und traditionellen Metal-Sounds.
Als erstes sticht eindeutig der etwas dürftige Sound heraus. Mein erster Eindruck war, es lediglich mit einer besseren Demo-Produktion zu tun zu haben, wenn man das Album jedoch zum zweiten oder dritten Mal hört, ist man geneigt, ein Auge zuzudrücken und eher den durchaus löblichen Klängen zu lauschen.
Die Burschen verstehen ihr Handwerk, darüber braucht man nicht zu diskutieren. Sicher, mit Meister ihres Fachs haben wir es nicht zu tun, aber mit Musikern, die sich etwas dabei gedacht haben und nicht auf Biegen und Brechen unbedingt den Hörer beeindrucken wollen. Ausgeklügelte Arrangements, die trotzdem stellenweise den Eindruck einer lockeren Jam vermitteln, zeugen von musikalischem Verständnis.
Spielfreudig zocken sich APPEARANCE OF NOTHING durch das Thema Metal. Mal Prog, mal Power, Mal ursprünglich Heavy, mal seichter Thrash und auch Balladen scheut diese Band nicht. Verstecken brauchen sie sich dabei übrigens nicht, denn selbst wenn es an Herzschmerz und Schmalz geht, ist die Wirkung nie lächerlich oder übertrieben schwülstig.
Die Songs an sich bewegen sich eigentlich alle spielerisch auf einem erhöhten Level, vermissen letztendlich jedoch leider etwas Wiedererkennungswert. Auch der weiter oben angesprochene Sound lässt die Leistungskurve von „Behind Closed Doors“ nach unten fallen. Ebenso ist der Gesang nicht wirklich das Gelbe vom Ei. Leicht rau und teilweise etwas dürftig von der Leistung her, pendelt er nicht selten am Rande der Geschmackspolizei. Da hätte sicher mehr drin sein können und angesichts der Qualität der Musik auch müssen.
Im Endeffekt spreche ich hier also von einem musikalisch zwar guten Album, welches jedoch durch die Umstände Sound und Gesang in seiner Wirkung deutlich gehemmt wird.
Gerne würde ich APPEARANCE OF NOTHING mehr Unterstützung entgegenbringen, muss aber unverblümt auf die Defizite hinweisen. Ich hoffe auf jeden Fall, dass die Band am Ball bleibt und mit dem nächsten Album die Chance bekommt, eine größere und bessere Produktion abzuliefern. Verdient haben sie es sich.
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