Downstroke - Anger Management

Review

Mit ihrer vorliegenden EP „Anger Management“ demonstrieren uns DOWNSTROKE aus Deutschland ihre Vorstellung modernen Metals. Natürlich wird dieser mit Core-Anleihen, ein paar elektronischen Spielchen und diversen anderen zurzeit sehr angesagten Elementen vermischt.

Es gibt trockenes, abgehacktes Riffing, typisch kehligen Gesang, ein viel zu lautes und mit viel Plastik produziertes Schlagzeug, ein Mindestmaß an Melodie und zu guter Letzt auch noch nichts sagende 08/15-Songs. Die Anzahl der Besonderheiten ist mit einer rundlichen Zahl zu benoten und selbst wenn DOWNSTROKE es so gewollt haben zu klingen, wie man derzeit zu klingen hat, gehen sie dabei nicht sehr originell vor.
Die wenigen und sehr schwachen Melodien kommen mir lediglich als Alibi vor, um das Ganze nicht zu monoton wirken zu lassen und um den Eindruck zu erwecken, es hier mit kreativen Musikern zu tun zu haben. Den Gesang kann man nicht länger als 2 Tracks ertragen, so unbeholfen und schwachbrüstig klingt dieser. Nicht einmal „Nothing But Hatred“, das mit ein wenig Uptempo versehen ist, macht den Eindruck, dass hier überzeugende Energie transportiert wird. Durch den enorm klinischen Drum-Sound klingt alles wie ein von Kids stark frequentierter Kaugummiautomat, was letztendlich fast die gesamte EP zerstört. Da helfen auch die paar netten Riffs und Breaks nicht, um den Karren aus dem Dreck zu ziehen.

Selbst für den aufgeschlossenen Metaller dürften DOWNSTROKE eine Enttäuschung darstellen. Wem es genügt, dem x-ten handelsüblichen Metalcore-Release zu lauschen, sollte Anger Management“ eine Chance geben.

07.11.2006

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1 Kommentar zu Downstroke - Anger Management

  1. David sagt:

    Hier muss ich meinem Kollegen leider vehement widersprechen! Denn so schlecht, wie dargestellt, ist diese Eigenproduktion keinesfalls. Ich gehe jede Wette, daß Roadrunner das Lieblingslabel der Duisburger von DOWNSTROKE ist. Die Begründung ist ganz einfach: Sie klingen wie der kleine Undergroundbruder des letztes Jahr erschienenen Roadrunner All Star-Albums. Dort waren Dino Cazares, Robb Flynn und Joey Jordison drei der vier Teamkapitäne. Und wie es der Zufall so will, vereinen diese fünf Songs hier FEAR FACTORY, MACHINE HEAD und SLIPKNOT zu einem brachialen Neo-Thrash-Werk mit latentem Industrial-Anstrich, das vor allem eins kann: höllisch grooven. Satt produziert, ballert z.B. "Nothing But Hatred" dermaßen tight und kompromißlos aus den Boxen, daß man sich wünscht, DOWNSTROKE wären ein paar Jahre früher auf der Bildfläche erschienen. Abgesehen vom extrem aufgesetzt wirkenden, zu sehr auf Pop getrimmten Frauengesang im Rausschmeißer "As Daze Goes By" muß sich hier nämlich nichts vor den Anfängen genannter Größen verstecken. Nur liegen jene leider schon zehn und mehr Jahre zurück. Trotzdem darf man diesen Wutbatzen gerne für schlappe 7 Euronen auf http://www.downstroke.de erstehen. Die heimische Möbelgarnitur wird es einem danken.

    7/10