Es scheint zu brodeln im Italienischen Underground, denn mit sich ständig steigernder Intensität spuckt der Stiefel amtliche Bands aus. Und zwar mittlerweile glücklicherweise Bands, weitab vom fürchterlichen Spaghetti-Rondo-Veneziano-Gedudel, für das Italien noch vor einiger Zeit berühmt-berüchtigt war.
Nachdem die Landsmänner von HYADES zu Jahresbeginn schon ein sehr ordentliches Thrashalbum auf den Markt geschleudert haben, kommen nun die Buben von REALITY GREY mit einem ähnlichen Kaliber ums Eck geschossen. „Darkest Days Are Yet To Come“ heißt die finstere Verheißung und bedient sich der Stilmittel des rauhen Thrash Metals und einer gaaanz kräftigen Note (Melodic-)Death. Die heiseren Vocals des Fronters Tommy schrammen dabei durchaus das ein oder andere mal am oft gescholtenen MetalCore vorbei, ohne aber in monotones Gebrüll abzudriften. Auf der musikalischen Habenseite kann man außerdem ein gutes Händchen für eingängige Melodien und schönes Riffing der alten Schule verbuchen. Ihre 80er Thrash-Hausaufgaben haben die Kerle also gut gemacht. Doch auch der skandinavischen Melo-Death Szene hat man wohl das ein oder andere Gehör geschenkt. So schimmern immer wieder die Kinder Bodoms und auch alte DARK TRANQUILLITY durch. Bei den letzten beiden Songs gesellen sich zu den „Thrashvocals“ ein ums andere mal auch (zu) räudige Growls, die aber das Gesamtbild, genau wie die etwas lasche Produktion, nur unwesentlich trüben. Das Niveau ist also durchweg überdurchschnittlich und auch auf Ausfälle oder Lückenfüller wird hier zum Glück verzichtet.
Wer sich eine gelungene Mischung aus alten CHILDREN OF BODOM, 80er Thrash Metal und einer winzigen Prise Metalcore der Marke AS I LAY DYING vorstellen kann sollte hier die oben genannte Homepage besuchen und sich den Silberling für EUR 9,- sichern. Wenn die vor uns liegenden dunklen Tage sich so anhören – wer weiß, vielleicht wird das ja doch noch was mit mir und Italien…
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