Verachtung, Hass, Böswilligkeit. All das kann aus dem Lateinischen übersetzt für MALEVOLENTIA stehen. Doch eines ist im Wörterbuch nicht zu finden: MALEVOLENTIA steht nämlich auch für extremen symphonischen Black Metal aus Belfort, Frankreich. Seit ihrer Gründung im Jahr 2003 haben die fünf Metaller zwei Alben veröffentlicht und präsentieren mit „République“ nun ihr drittes und gleichzeitig reifstes Werk.
In 14 Songs und einer Spieldauer von knapp einer Stunde vereinen MALEVOLENTIA extremen Black/Death Metal mit opulenten Orchesterparts. Gekrönt wird der musikalische Bombast mit den wahnsinnigen, ja fast krankhaften Vocals von Sänger Spleen. Er schreit sich die Seele aus dem Leib und kann sich gesangstechnisch ohne Probleme mit Szenegrößen wie CRADLE OF FILTH-Sänger Dani Filth messen lassen. „République“ ist ein aufwühlender, virtuoser und mitreißender Soundtrack für einen Horrorfilm.
„Protogonos“ führt mit einer ruhigen Klaviermelodie und Streichern sanft in das Album, bevor mit „Annuit Coeptis“ der Wahnsinn beginnt. Keifend, kreischend und boshaft rotzt Spleen ins Mikro. Für die mächtigen Leadgitarren und Orchesterparts ist Gitarrist Dies verantwortlich, die voranpreschenden Drums hat JC Reiss eingeprügelt. Es resultiert ein bedrückendes Klangbild, welches im rasanten Song „Etemenanki“ am deutlichsten zur Geltung kommt. Erst nach mehreren Durchgängen ist der Hörer in der Lage, den nahezu erdrückenden Bombast gepaart mit dem blitzschnellen Double-Bass-Attacken zu verarbeiten. Es ist ein fast irrwitziges Spektakel, welches sich in den Gehörgang drängt. Erhaben. Mächtig. Pompös. Egal, ob das aufwändig arrangierte „Ordo Ab Chao“, das theatralische „Qohelet“, oder die instrumentalen Zwischenstücke mit Chören und weiblichem Gastgesang: „République“ hat einige Highlights zu bieten.
Die Produktion ist durchweg erhaben und im Vergleich zum Vorgänger „Ex Oblivion“ druckvoller und kantiger. Der klare Fokus liegt auf der Orchestrierung und dem damit einhergehenden Prunk. Eine logische Weiterentwicklung des Bandsounds und nicht zuletzt eine beeindruckende musikalische Leistung auf professionellem Niveau. MALEVOLENTIAs neues Album „République“ zählt ohne Zweifel zu den Highlights im Extrem Metal des Jahres 2016.
MALEVOLENTIA, die Dritte! Potential war immer da aber der Durchbruch kam nie. Warum sich das beim dritten Album nicht geändert hat, ist mir unklar. Im Gegensatz zum Vorgänger „Ex Oblivion“ wurde ordentlich nachgelegt. Die Band hat ein technisch enorm hohes Niveau…und schreibt dabei verdammt gut Songs.