Der große Monatsrückblick
Die zehn besten Alben im April – Monatsrückblick, Highlights und Gurken
Special
Liebe Leser,
häufig werden wir gefragt, wie denn unsere Bewertungen, seit jeher Teil einer jeden Rezension auf metal.de, zu verstehen sind. Da gibt es mal 8 Punkte, mal 9, dann wieder 7 und kaum einmal eine 10. Und die Lieblingsplatte hat läppische 5 Pünktchen abbekommen. Heikle Sache. Und deshalb höchste Zeit, um ein wenig Licht in den metal.de’schen Punktedschungel zu bringen.
Doch bevor wir uns dieser Übersicht widmen, wollen wir einen Leser zu Wort kommen lassen, der eine Rezension wie folgt kommentierte:
„Wenn der Autor schreibt, dass das Album rockt und Spaß macht, warum bekommt es denn dann keine 10 Punkte?“
Gute Frage, aber darauf wird es auch eine Antwort geben. Noch eine Zuschrift, diesmal per Mail und von einer Band:
„Wir haben 4.000 Euro in die Scheibe gesteckt und uns richtig viel Mühe gegeben, und ihr speist uns mit 5/10 Punkten ab?“
Schweinerei, soviel ist klar. Und da wir uns schon in den argumentativen Niederungen eingefunden haben, ziehen wir das Feld ganz einfach von hinten auf.
- 1/10. Musikalische Niederungen, hier stimmt gar nichts. Also mal so richtig gar nichts. Kenner wissen übrigens, dass wir für das australische Ein-Mann-Projekt STRIBORG einst nach unten eine Ausnahme gemacht und 0/10 Punkten vergeben haben. Die zuständigen Redakteure haben seitdem die Lust am schreiben verloren, und bemustert werden wir mit neuen STRIBORG-Ergüssen auch nicht. Klassische Lose-Lose-Situation, sollte man meinen. Bei letzterem Punkt vielleicht auch nicht.
- 2/10 und 3/10: Die Richtung, in der die Gitarren gehalten werden, passt, aber das Stimmgerät hat versagt. Direkt weiter zu etwas interessanteren Regionen.
- 4/10 und 5/10: Keine Ohrenfolter mehr, aber langweilig. Durchwachsen, durchschnittlich.
- 6/10 und 7/10: Hier fängt der Spaß an: Solide gemacht, international konkurrenzfähig, aber nicht durchgehend stark. 7/10 ist eine Wertung kurz vor der Kaufempfehlung. Und manchmal findet man ein 7er-Album doch richtig gut, einfach weil man um die Schwächen kennt und sie ausblenden kann.
- 8/10: Hits, keinerlei Schwächen. Kaufempfehlung. Starkes Album in einer Reihe von vielen.
- 9/10: Ausnahmealbum. Begeisterung, Gänsehaut, Ekstase.
- 10/10: Klassiker von morgen. Stilprägend. Für die Bands heißt das allerdings auch, dass die Entwicklung von jetzt an nur noch stagnieren oder es bergab gehen kann. Kleiner Scherz.
Aber jetzt seid Ihr im Bilde. Um es nochmal auf den Punkt zu bringen: Unser Wertungssystem ist linear, kennt keine halben Punkte, und gewürfelt wird bei uns auch nicht. Geht natürlich auch nicht, denn dann müssten wir auf eine 12-Punkte-Skala aufstocken und bei 2 Punkten beginnen – und das würde sich spätestens dann rächen, wenn wir wieder mal mit einem STRIBORG-Album bemustert werden.
In diesem Sinne,
Eckart & metal.de
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