Purgatory - Omega Void Tribvnal

Review

Galerie mit 13 Bildern: Purgatory - Party.San Metal Open Air 2022

Es hat sich kaum etwas geändert im Hause PURGATORY, Konstanz ist angesagt. Das Fundament bildet nach wie vor kompromissloser Death Metal, grundsolide gezockt und immer wieder brachial Richtung Brutal Death preschend. Aber nach wie vor fehlen auch immer noch etwas die Besonderheiten und Extras, die ein solches Haus zu einem echten Hingucker machen. Um im Immobilien-Jargon zu bleiben: Mit dem Kauf von „Omega Void Tribvnal“ macht man als Freund gepflegter Todeskunst-Häuser garantiert nichts falsch, denn hier wird ganz klar gutes traditionelles Handwerk geboten. Wer allerdings auf der Suche nach dem ganz besonderen, möglicherweise extravaganten Traumhaus ist, der wird wohl doch noch etwas weitersuchen müssen.

Eigentlich gehen PURGATORY auch anno 2016 einfach nur weiter unbeirrt ihren Weg. Die bestens geölte Todesmaschine aus dem sächsischen Nossen walzt nach wie vor so ziemlich alles nieder, mal eher schleppend und drückend, dann wieder rasend und fies. Die Band folgt ihrer gewohnten Linie auch auf dem achten Longplayer „Omega Void Tribvnal“ und gönnt sich allenfalls minimale Schlenker gen BOLT THROWER („Devouring The Giant“) oder dank dezent eingestreuter bedrohlicher Chöre gar Richtung BEHEMOTH („Chaos Death Perdition“). Gelegentlich wartet man sogar mit einem zumindest für PURGATORY-Verhältnisse melodischen Refrain auf, nachzuhören in „Via Dolorosa“. Ansonsten dominiert aber ganz klar der gnadenlose „Prophet Of Demonic Wrath“ mittels wildem, treibendem Geprügel. Das ist technisch stark gemacht und haut – noch immer am ehesten vergleichbar mit früheren VADER – einfach voll auf die Glocke. Doch auch die gelegentlich schleppenden Parts wie z. B. in „Nemesis Enigma“ stehen PURGATORY hervorragend zu Gesicht; könnten die Jungs ruhig noch öfter einstreuen. Aber das ist wirklich nur ein minimaler Ansatzpunkt für eventuelle Kritik, denn im Großen und Ganzen überzeugt man mit der hier dargebotenen Mischung absolut. Am besten gelingt der Wechsel Midtempo/Vollgas im bockstarken düsteren „The Curse Of Samhain – Part II“. Dieses mächtige Fegefeuer hat ganz sicher reinigende Wirkung. Entkommen oder gar Erbarmen? Null Chance. Das abschließende „The Archaic Evil“ untermauert diese These nochmals eindrucksvoll. Besonders hervorgehoben sei an dieser Stelle auch das äußerst gelungene Cover: Das düstere Gemälde im Holzstich-Stil passt zu der Scheibe wie die berühmte Faust aufs Auge.

Zusammenfassend könnte man an „Omega Void Tribvnal“ durchaus bemängeln, dass auch dieser Scheibe irgendwie das gewisse Etwas fehlt. Man kann PURGATORY aber auch einfach dafür loben, dass sie nach nunmehr 23 Jahren ihr Ding weiterhin kompromisslos durchziehen, ohne sich auch nur im Ansatz um irgendwelche Trends zu scheren. Entscheiden wir uns ganz klar für letzteres, denn das verdient Respekt, meine Herren!

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15.03.2016

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