Hecatombic - Delights Of The Despicable

Review

Ohne auch nur einen Ton von HECATOMBICs zweitem Album gehört zu haben, kann man sich schon anhand der Tracklist eine recht gute Meinung über „Delights Of The Despicable“ bilden. Dort steht an fünfter Position „Anticlimax“ aufgeführt, dessen Name wohl stellvertretend für den Großteil der neun neuen Songs stehen kann. Unaufgeregt und irgendwie unheimlich mittelmäßig rumpelt der technische Brutal Death mit Hochgeschwindigkeit aus den Boxen und wildert fast vorbehaltlos im Revier von CANNIBAL CORPSE oder auch SUFFOCATION, ohne ihnen wirklich das Wasser reichen zu können…aber wer vermag das schon in diesem Genre? So geben sich die Franzosen redlich Mühe, Highspeed-Gitarrengeschrubbe, jede Menge Blasts und armverknotende Fill-Ins sowie das obligatorische Klospülungsgrunzen so überzeugend wie möglich über den Äther in unsere Gehörgänge zu ballern, was aufgrund mangelnder Abwechslung bzw. Gleichförmigkeit und einer holprig verzerrten Produktion nur schwerlich gelingen will. Auch die zeitweilig eingestreuten und als Auflockerung gedachten kurzen Akustikspielereien entfachen ihre intendierte Wirkung nicht, da das folgende Gebolze sie flugs wieder vergessen machen lässt. Paradoxerweise stellt eben angesprochener fünfter Song die musikalische Climax dar, weil gerade er in Tempo und Ideen Variation ins Spiel bringt und mit einigem Thrash-Charme auch einen deutlichen Stimmungsumschwung beiträgt. Jener Thrasheinfluss wird auch in die zweite Albumhälfte getragen, vermag hier aber nicht den gleichen Funken wie in „Anticlimax“ zu entfachen. Eine dicke Überraschung gibt es zum Schluß mit „Desolated“, einem astreinen Black Metal Instrumental, das sich mit einer rohen und urwüchsigen Stimmung als später, heimlicher Höhepunkt empfiehlt und die Frage aufwirft, ob HECATOMBIC sich vielleicht nicht im Genre versehen haben. Denn das schwarzmetallische Repertoire scheinen sie mehr als verinnerlicht zu haben und gerade jetzt, da aus Frankreich so hochkarätige Truppen wie YYRKOON mit ihrem Bolz-Death Metal hervorbrechen, sollte man über einen Richtungswechsel nachdenken.

01.06.2006

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