Arachnes - In Praise Of Science

Review

Bei dieser Platte aus Italien stellt sich nur eine einzige Frage :
Reicht hier umluftabhängiger Atemschutz, sprich ne Filtermaske oder muss schon umluftunabhängiger Atemschutz her und sollte man sich somit nen Pressluftatmer auf den Buckel schnallen?
Man kommt jedenfalls nicht umhin, etwas zu unternehmen, denn die Scheibe ist dermaßen STINKEND langweilig, dass ein ungeschützter Umgang damit mordsgefährlich ist.

Eingeleitet durch ein banales, viel zu langes Klafünfgeklimper, welches der heruntergekommensten Pizzeria sicher gut zu Gesicht stünde, entwickeln sich die folgenden 50 Minuten zur Tortur.
Nase zu!!! Denn bereits der erste komplette Track müffelt mal wieder nach dieser halbgaren RONDO VENEZIANO meets DIO Kacke, wie wir sie leider schon des Öfteren aus Stiefelonien ertragen mussten.
Laut Info soll uns hier eine progressive Metal-Opera erwarten, doch leider gerät das Material bald zu einer dieser Daily Soap Operas, bei denen ja bekanntermaßen Laiendarsteller Dialoge aus auf diversen Scheißhäusern der Republik in fünf Minuten zusammengeschriebenen Drehbüchern zum Besten geben.

Nun, um Laien handelt es sich bei den Ausführenden hier zwar in keiner Weise, zumal die technische Darbietung zu überzeugen weiß (zumindest hier fühlt sich das Brüderpaar Enzo und Franco dem großen Namen Caruso wohl verpflichtet, haha), aber eben das Drehbuch sprich das Songwriting könnte kruder und planloser und somit langweiliger kaum sein.

Neo-Klassik trifft auf Speed Metal Versatzstücke a la HELLOWEEN… oder eben doch nicht, denn die einzelnen Zutaten laufen erschreckender Weise parallel nebeneinander her.
Progressiv ist hier erst mal gar nichts… macht höchstens aggressiv…

Von Homogenität und Eingängigkeit keine Spur. Die Melodien riechen auch wie Bohnensuppe von vorletzter Woche, nämlich fad oder gar schon sauer! Genauso widerlich mutet das Drumming an, das bestimmt nicht vollständig durch bloße Muskelkraft auf CD gehämmert wurde. Gähn!!!
Das ständige Gitarren-/Keyboardgefrickel tötet darüber hinaus jede gute Songidee im Ansatz und lässt die ganze Mucke auf das bedauernswerte Niveau unterdurchschnittlicher Fahrstuhlbeschallung verkommen.

Da hilft es auch so gar nichts, bei „Dark Side Of My Mind“ kräftig beim Geriffe von LED ZEPPELIN’s „Kashmir“ zu klauen, obwohl die Idee an sich gar nicht so verkehrt ist, denn „Kashmir“ stellt wenigstens einen richtigen Song dar. Lediglich „I’m Closing My Eyes“ durch seine höhereingestellte Härte und „Just Try An Hit Me“ stinken nicht gerade so fürchterlich, dass es einem die Nasenhaare spaltet. Tja – und dass Frontgoldkehlchen Enrico Caruso … ähm… Enzo Caruso einen so mächtigen italienischen Akzent hat, dass man meinen möchte, Eros Ramazotti hätte sich mit RHAPSODY zusammen getan, ist bei alledem wirklich noch das kleinste Übel, denn die über die ganze Scheibe gelegten belanglosen Synthie-Klimper-Attacken verpassen „In Praise Of Science“ den Genickschuss.

Nun lautet die Frage letztlich gar nicht, welchen Atemschutz man verwenden sollte, sondern doch eher „nehme ich nicht lieber gleich die Axt?“
Wenn das hier das fünfte Studioalbum darstellt, muss gaaaanz ganz viel passieren, dass man das sechste noch antesten will…

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27.05.2006

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