Unter dem Banner IMAGES AT TWILIGHT hat GROMTH-Keyboarder Andre Aaslie manch namhaften Musiker versammelt: Anders Haave von GABBATHOR und ehemals BLOOD RED THRONE ist genauso dabei wie RAGNAROK-Gitarrist Bolverk. Das erste Lebenszeichen von IMAGES AT TWILIGHT, das in Form des Debütalbums „Kings“ auf Indie Recordings erscheint, bringt also eine Menge verschiedener Hintergründe und Einflüsse mit sich. Dem Album lässt sich das aber weniger anhören, denn „Kings“ klingt über weite Strecken wie eine schwache Kopie der eh schon nicht prallen DIMMU BORGIR-Alben zwischen „Puritanical Euphoric Misanthropie“ und „In Sorte Diaboli“ – nur mit dem Unterschied, dass IMAGES AT TWILIGHT-Kopf Andre Aaslie kein so talentierter Songwriter ist wie die Herren Shagrath und Silenoz.
Dabei ist „Kings“ prinzipiell kein uninteressantes Album. In acht Stücken, verteilt über 68 Minuten, erzählen IMAGES AT TWILIGHT zwei verschiedene Geschichten, namentlich „The Saga Of The Ancient Warlords“ und „The End Of An Era“. Diese beiden Geschichten sind weder chronologisch noch am Stück erzählt – so startet das Album mit „Lograttin Part I“, dem dritten Kapitel von „The Saga Of The Ancient Warlords“, macht in Form von „Ninhagaz“ mit Kapitel eins von „The End Of An Era“ weiter, um dann die Kapitel vier und fünf von „The Saga…“ folgen zu lassen.
Musikalisch jedoch gehen IMAGES AT TWILIGHT weitaus weniger spektakulär zur Sache. Gespielt wird bombastisch-durchorchestrierter Black Metal, der sich, wie bereits gesagt, deutlich an der mittleren Schaffensphase von DIMMU BORGIR orientiert. Die orchestralen Elemente kommen wuchtig und mit allem nötigen Bombast aus den Boxen, stellen aber eben nichts dar, was nicht schon ähnlich gut oder besser gehört worden wäre. Auch der Gesang von Fronter Narrenschiff wirkt über den Großteil der 68 Minuten reichlich unspektakulär, einzig die Gitarre von RAGNAROK-Gitarrist Bolverk wartet hier und dort mit einer schmissigen Idee auf – ist dabei aber so weit in den Hintergrund gemischt, dass IMAGES AT TWILIGT auch damit keine Akzente setzen.
Damit ist „Kings“ kein Album, das grundsätzlich schlecht ist, aber eben auch keins, das allzu viel Aufsehen erregen wird. Dass es nach der Fertigstellung des Albums über ein Jahr lang gedauert hat, bis sich mit Indie Recordings ein Label erbarmt hat, das Teil auf den Markt zu schmeißen, spricht für sich und unterstreicht den Eindruck, den „Kings“ musikalisch hinterlässt. Verdenken kann man das der Labelwelt definitiv nicht, denn wer diese Art von Musik will, der bekommt sie bei den großen Namen des sinfonisch-bombastischen Black Metals besser. Mal schauen, ob IMAGES AT TWILIGHT in zwei Jahren noch irgendwer auf dem Schirm hat.
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