MEMENTO aus dem Allgäu wollen laut Promozettel „die Missstände unserer Zeit“ anprangern. Und ansonsten spart der Infotext nicht mit hochgestochenen Formulierungen über die Einzigartigkeit der Band. Dass das aber kaum jemanden interessieren wird, wenn das Songmaterial nicht passt, haben die Jungs bei „Architects of Destruction“ anscheinend vergessen.
Schon der Opener „Blackbird“ gibt die Richtung der EP klar vor: 08/15-Metalcore-Geschrammel. Dem Songwriting fehlt einfach jegliche Abwechslung oder irgendeine Form von Biss. Fast jeder Song setzt sich aus den gleichen Versatzstücken zusammen. Erstmal gibt’s einen Breakdown, den man schon 100 Mal besser gehört hat. Danach den kitschigen Refrain mit Clean Vocals, bei dem der Schmalz schon aus den Boxen zu triefen scheint. Und noch ein schnelles, aber stets melodiöses Riff hinterher. Das alles verpackt in ein klinisches Soundgewand, bei dem alles möglichst glattgebügelt wurde, damit es auch bloß niemandem weh tut. Alberne Soundspielereien, wie etwa ein hysterisches Lach-Sample in „Chapter“, setzen dem Ganzen die Krone auf.
Auch die gesangliche Performance ist völlig daneben. Der Shouter klingt, als würde ihm jeden Moment die Puste ausgehen. Die Clean Vocals hingehen würden vielleicht BLINK 182 gut zu Gesicht stehen. Im Metalcore-Sound von MEMENTO wirken sie einfach nur fehl am Platz. Ein kurzer Lichtblick ist das abschließende Instrumentalstück „Antarctica“. Die Leadgitarre zu Beginn quietscht zwar wie eine sterbende Katze, aber immerhin bleibt der Zuhörer vom Gesang verschont. Zudem gelingt es der Band hier durchaus, eine melancholische Atmosphäre zu kreieren.
Selbst wer die x-tausendste Kopie von AS I LAY DYING oder KILLSWITCH ENGAGE im Jahr 2015 noch mit offenen Armen empfängt, sollte um „Architects of Destruction“ einen möglichst großen Bogen machen. Noch austauschbarer und ideenloser als MEMENTO kann sich eine Band nicht präsentieren.
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