„Standard“ ist das Wort der Wahl, um SEKORIAs zweites Album „Im Reich der Schatten“ zu beschreiben. Das Black-/Melodic-Death-Quartett aus Nordrhein-Westfalen setzt auf Album numero zwei wenige bis gar keine Akzente, die man nicht so oder so ähnlich schon mal woanders gehört hätte, und es lässt sich auch nicht sagen, dass sie das, was sie machen, sonderlich spektakulär umsetzen. Trotzdem lassen SEKORIA auf Langspieler numero zwei ein paar Male aufhorchen, und so ist „Im Reich der Schatten“ ein Album im Mittelmaß, das weder sonderlich positiv, noch allzu negativ auffällt.
Vielleicht würde „Im Reich der Schatten“ etwas besser im Gedächtnis bleiben, wäre das Klangbild nicht ganz so totproduziert, sondern etwas atmosphärischer. So jedoch bieten SEKORIA wenig, um sich daran festzuhalten. Klar, manche Passagen sind in ihrer Epik durchaus genießbar, und manche Hochgeschwindigkeitspassage wird live bestimmt den einen oder anderen Nacken rotieren lassen. Aber abseits dieser Ansätze bietet „Im Reich der Schatten“ dem Hörer nur das, was man von jeder professionellen Band als Mindestqualität erwarten darf: ausreichend technisches Vermögen, um nicht durch Stümpertum aufzufallen; genügend Eigenständigkeit, um nicht als Klon durchzugehen. Darüber hinaus bleibt von diesem Album nach mehreren Durchläufen kaum etwas hängen. Eingängigkeit, Atmosphäre, Emotionalität … SEKORIA bieten in all diesen Punkten das Minimum, nicht mehr, nicht weniger. Standard eben.
Dafür, dass SEKORIA alles selbst in die Hände nehmen (Produktion) klingt das Ergebnis durchaus fett.
Dass man keine bis kaum Akzente setzt kann ich auch nicht verstehen. Das Ding ballert von Anfang bis Ende.
Textlich eher trivial gehalten („Ein letztes Mal“ = goldener Schuss), was auch nicht alltäglich ist.
Schwankt zwischen 8 und 9 Punkten.