Awe - Providentia

Review

KURZ NOTIERT

Um zwei gegensätzliche Ausdrucksformen der bewusstseinserweiternden Monotonie bemüht sich „Providentia“, das Debüt der Hellenen AWE: Weiten minimalistischer Instrumentierung treffen auf finstere Black-Metal-Wütereien, die in ihrer gleichförmig-frenetischen Art ritualistisch anmuten. Schnell hat man vor Augen, wie neuere DEATHSPELL OMEGA bei der Taufe in einem muffigen Athener Keller Pate gestanden haben könnten. Wie auch den Franzosen geht es AWE offenbar primär um das Erschaffen eines transzendentalen Milieus, in dem sich das zum Leitmotiv erklärte Chaos breitmachen kann. Doch die Griechen ziehen im Falle eines Vergleichs den Kürzeren – da nützt es ihnen auch nichts, dass sie sich zur Entfaltung ihrer Vision drei Akte mit zusammen mehr als 50 Minuten Zeit nehmen. Konträr zu einer Handvoll hypnotisch-heulender Motive – besonders prägnant im letzten Drittel von „Actus Secundus“ – kommt die Knüppelei nämlich zu hausbacken, ja nicht verstörend genug daher.

06.11.2015

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