Soso, ein neues EKTOMORF-Album. Was bedeutet das für den Hörer? Grooviges (Stakkato-)Geriffe auf hohem Niveau, gelegentliche melodische Nummern sowie Hardcore-Gebrüll und -Gekeife eines Zoltán Farkas. Ihr seht: Im Hause EKTOMORF ist alles beim Alten. Im Endeffekt könnte ich hier die Rezension vom Kollegen Möller zum 2012er Werk „Black Flag“ verlinken und alles wäre gesagt. EKTOMORF zelebrieren auf ihrem neuen Album „Aggressor“ die Kost, die sie schon seit vielen, vielen Jahren hervorbringen und für die ihre Fans sie lieben und ihre Skeptiker sie verurteilen.
Das muss nicht schlecht sein und ist es im Falle von EKTOMORF meistens nicht. Nach einem kurzen Intro lässt das groovige „I“ ordentlich den Knüppel kreisen. Stakkato-Riffing, ein angefressener Zoltán Farkas, eingängig und groovig wie Teufel. „I“ macht wenig verkehrt und wird so zum gelungenen Einstieg. Wie erwartet, folgt ein Großteil des Albums diesem Schema. „Holocaust“, „You Can’t Get More“, „Damned Nation“ – alles schwere, wuchtige Nackenbrecher nach EKTOMORF-Art. Das macht Spaß, eignet sich zum Moshen – wird aber mit der Zeit furchtbar monoton.
Glücklicherweise haben die Ungarn die eine oder andere Nummer in petto, die diesem Schema entweicht. Ein gutes Beispiel ist „Emotionless World“. Anfangs noch mit den üblichen Stakkato-Riffs aufwartend, begeistert der Song mit einem Refrain, in dem Zoltán Farkas das Gebrülle hintenanstellt und mit rauem, kernigem Klargesang daherkommt. Dieser kann nach der vorherigen Aggro-Dauerbeschallung tatsächlich überraschen und macht „Emotionless World“ zum dringend benötigten Kontrast zum sonstigen Einerlei. Mit „Memento“ haben EKTOMORF zum Abschluss einen ruhigen Akustiksong am Start, der mit seinen orientalischen Anleihen gut ins Ohr geht.
„Aggressor“ bietet folglich alles, wofür EKTOMORF schon immer gestanden haben. Aggressivität, Groove und Härte. EKTOMORF spielen Musik über dem Durchschnitt, aber nicht über IHREM Durchschnitt. Das ist der Knackpunkt, welcher „Aggressor“ sechs Punkte in der Endnote einbringt. Fans der Band werden das neue Album abfeiern, Kritiker finden die üblichen Kritikpunkte.
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