Abigail Williams - The Accuser

Review

Was ist denn mit ABIGAIL WILLIAMS los? Das Übliche. Könnte man meinen. Wenn man sich durch unsere Rezensionen der Band liest, fällt auf: Viele Besatzungswechsel, mal von Keyboards geprägter Sound, mal kaum Keyboards vorhanden und so weiter. Das neue, mittlerweile vierte Album „The Accuser“ besitzt keine Keyboards, und das ist gut so. ABIGAIL WILLIAMS setzen auf ihrem neuen Werk viel Wert auf eine gute Gitarrenarbeit und eine drückende Produktion.

Bereits der Opener „Path Of Broken Glass“ stürmt in bester Black-Metal-Manier drauf los und schießt dem Hörer eine Kakophonie der dunklen Töne um die Ohren. Dazu gesellt sich nach kurzer Zeit der hohe Kreischgesang von Sänger Ken Sorceron. Hier zeigt sich: ABIGAIL WILLIAMS sind noch immer keine Innovatoren, wissen aber was sie tun. Überraschend wird es in Songs wie „Of The Outer Darkness“. Nach gewohnter Raserei zieht die Band die Handbremse an und schafft durch kalte, klirrende Gitarren und gute Melodien eine mitreißende Atmosphäre.

Und genau darauf scheinen ABIGAIL WILLIAMS in den letzten drei Jahren ihren Fokus gelegt zu haben: Die Kompositionen der US-Amerikaner wirken durchdachter, ausgereifter und in sich stimmiger. Viele überzeugende Melodien („Of The Outer Darkness“, „Will, Wish And Desire“), eisige Atmosphäre („Forever Kingdom Of Dirt“), Hass und Raserei („Lost Communion“, „Path Of Broken Glass“), verträumte und ruhige Stücke („Nuummite“) und, und, und. Positiv fällt besonders das Fehlen der kitschigen Keyboards auf, denn so wirkt der Sound der Band um Längen glaubhafter und böser.

ABIGAIL WILLIAMS sind zwar nicht die beste Black-Metal-Band der Welt, und Pioniere des Genres oder Innovatoren sind sie schon gar nicht. Dennoch ist „The Accuser“ ein gutes, stimmiges und abwechslungsreiches Black-Metal-Album. Dass die Musik der US-Amerikaner an Bands wie EMPEROR erinnert, ist nichts Neues, stört aber auch nicht besonders. Freunde der Band und des Genres dürfen gerne einen Blick riskieren.

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23.10.2015

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1 Kommentar zu Abigail Williams - The Accuser

  1. Bluttaufe sagt:

    Nachdem die „Becoming“ bei mir nur ein Gähnen verursacht hat, war ich skeptisch. Allein schon das Artwork ist abschreckend. Aber letztendlich habe ich damals den inneren Schweinehund besiegt und mir „The Accuser“ gekauft.
    OK, das Digi samt Mini-Poster sind immer noch abschreckend aber letztendlich zählt ja der Inhalt.
    Hochatmosphärisch, beklemmend trifft es am besten. Die CD dürfte absichtlich etwas unterproduziert sein – gerade in schnellen Passagen klirrt es etwas zu sehr- doch das unterstreicht das ganze noch einmal.
    „Will, Wish and Desire“ klingt relativ hippiesk & fast schon entspannend nur um beim nächsten Song „Godhead“ alles nieder zu metzeln. Mir klingt er zumindest bis zur 4. Minute zu stumpf.
    „Nuummite“ ist dann ein ruhiger Rausschmeißer. Zwar kein Black bzw. Metal schon gar nicht aber auf seiner Weise recht chillig.

    7/10