Neurotic November - Fighting Words
Jan Wischkowski
Ein Gefallen an die Metal(core)-Welt ist „Fighting Words“ nicht. Vermutlich wäre NEUROTIC NOVEMBER vor einigen Jahren sogar noch Mut nachgesagt worden, doch die Mischung aus Metalcore, Elektro und Rap geht auf dem neusten Werks des Quintetts einfach nicht auf – und das obwohl, mit Abstrichen, sogar lichte Momente enthalten sind.
Doch es ist die Grundstruktur, die nervenaufreibend ist. NEUROTIC NOVEMBER liefern Breakdowns und Stakkato am Fließband, dazu nervige Elektro-Töne und mittelmäßige Rapper oder ausdrucksloses Gebrüll. Weder ist das aufsehenerregend spannend, noch besonders eingängig. Einzige Ausnahme „On The Come Up“: In der Strophe regiert „Fighting Words“-Normalität, aber der Screamo-Refrain inklusive Melodie (!) verschwindet nicht sofort aus dem Gedächtnis – ganz brauchbar.
Solch lichte Momente bleiben auf „Fighting Words“ ansonsten Stückware, vielmehr zieht sich die knappe halbe Stunde scheinbar ins endlose. Selbst die reinen Death-/Metalcore-Stücke von NEUROTIC NOVEMBER bieten bestenfalls Achzelzuck-Potenzial und bezeichnend ist, dass die reinen Rap-Anteile (ohne Gitarre, sondern mit Finster-Beat) in „Wasabi Anguish Pt. II“ Teile der Gitarren-Abschnitte in den Schatten stellen.
„Fighting Words“ ist nicht innovativ, sondern stumpf. Das trifft es am Ehesten, und das obwohl die Stilmixtur durchaus Spannungspotenzial geboten hätte – auch wenn es nicht jedem schmeckt. Doch NEUROTIC NOVEMBER sind heuer nicht überzeugend. Wer’s checken will, sollte starke Nerven besitzen.
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