Denner/Shermann - Satan's Tomb

Review

Am Himmel ist ein unheilschwangeres Gewitter aufgezogen, blutrot gefärbte Wolken verdecken die Sonne und widernatürliche Dunkelheit setzt die Welt in ein schales Zwielicht. Unzählige Kometen rasen auf die Erde zu und schlagen in die Wolkenkratzer der großen Mainstream-Plattenlabel ein und entfachen dabei gleißende Feuerstürme in den Straßen. Ein teuflisches Gitarreninferno ertönt wie aus gigantischen unsichtbaren Lautsprechern, und aus einem riesigen Krater erscheint ein von einem Rudel geifernder Höllenhunde gezogener Streitwagen, auf dem zwei majestätische Halbgötter in Nieten und Leder in Herrscherpose stehen. Ihre gitarrenförmigen Streitäxte feuern Salven infernalischen Heavy Metals auf die Bevölkerung ab, und während sich die Mehrheit der Hipster und Spotify-10-Sekunden-Song-Antester wimmernd auf dem Boden windet, erfüllt die Musik die wahren Metalheads mit neuer Kraft.

So oder so ähnlich könnte man die Rückkehr von Michael Denner und Hank Shermann unter dem Banner DENNER/SHERMANN auf die Bühne des traditionellen Heavy Metal filmisch erfassen (oder auch nicht).

Die beiden Dänen, die u.a. mit den beiden MERCYFUL FATE-Klassikern „Melissa“ (1983) und „Don’t Break The Oath“ (1984) Metal-Geschichte geschrieben haben, bringen mit „Satan’s Tomb“ nun eine EP mit vier Songs als Vorgeschmack auf ein neues Album heraus, Unterstützung erhalten die beiden dabei auch von Schlagzeuger Snowy Shaw, einem weiteren MERCYFUL FATE- und KING DIAMOND-Eleven.

Der King selbst ist auf „Satan’s Tomb“ nicht zu hören, stattdessen haben sich DENNER/SHERMANN mit Sean Peck (CAGE) einen anderen Sänger an Land gezogen, der eine herausragende Leistung abliefert und eine hervorragende Wahl darstellt, komplettiert wird die Band von Marc Grabowski am Bass, der mit Hank Shermann schon bei DEMONICA zusammen aktiv war und die Rhythmus Sektion der Truppe sehr gut ergänzt.

Wer auch nur im Entferntesten was mit MERCYFUL FATE anfangen kann, sollte sich „Satan’s Tomb“ definitiv zulegen – vom stilechten Albumcover über die Songtitel und (natürlich) auch die vier Songs selbst bekommt der Fan die volle Packung geboten:

Die Musik spricht in diesem Fall für sich selbst, die Songs überzeugen neben den wenig überraschend bockstarken Gitarrensoli und Riffs durch progressiven Spannungsaufbau und Abwechslungsreichtum. Eingängige Melodien, Refrains, die sich ohne Zögern direkt im Ohr festsetzen, lassen „Satan’s Tomb“ zu einer den handelnden Personen würdigen Platte werden – so sollte eine Supergroup klingen.

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06.10.2015

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