Endlich ist es da, das neue Album von MOTÖRHEAD, “Bad Magic”! Mit einer großen Portion Wumms und mit einer noch größeren Portion Groove tönt das 22. Studioalbum des Trios in die Gehörgänge. Wer denkt, dass MOTÖRHEAD einen Gang zurückschalten, der liegt falsch.
Der Sound der Platte ist der klassische MOTÖRHEAD-Sound: roh, ungeschliffen und kräftig. Einen größeren Unterschied zu den Vorgängern gibt es, denn dieses Album haben Kilmister, Campbell und Dee zusammen im Studio geschrieben. Daher ist “Bad Magic“ eher unter Live-Bedingungen aufgenommen worden.
Die Songs auf dem Album sind ein kraftvoller Schlag auf das Trommelfell. Der Opener “Victory Or Die“ zeigt diese Kraft allein mit dem Titel. Genauso gewaltig ist Track vier, “Shoot Out all Your Lights“ mit einem Drumsolo von Mickey Dee zum Zunge schnalzen als Intro. Doch das Album steckt nicht nur voller “Auf die Fresse“-Songs. Der dritte Track “Fire Storm Hotel“ hat einen langsam groovenden Riff, und Track neun, “Till The End”, ist eine herzergreifend-gefühlvolle Halbballade – Gänsehaut!
Einziges Manko ist bei “Bad Magic“, dass Teile der Platte zunächst ähnlich wirken. Doch beim mehrmaligen Hören merkt man, dass diese Aussage nicht stimmt. Es kristallisiert sich dennoch heraus, dass Lemmy Kilmisters Stimme in die Jahre gekommen ist. Doch am Instrument und der Musik hört man bei MOTÖRHEAD anno 2015 nichts von Altersschwäche.
Im Endeffekt ist “Bad Magic“ von MOTÖRHEAD ein tolles Album. Je öfter man es hört, desto besser wird es. Es überzeugt mit knackigen Rhythmen, einem stetigen Groove und einem kraftvollen Backbeat, und am Ende erwartet einen noch mit einem perfekt gecoverten “Sympathy For The Devil“ von den ROLLING STONES ein echtes Schmankerl.
Zur Info: Zu MOTÖRHEADS 40. Geburtstag kommt das Trio im Herbst nach Europa auf ihrer “40th Anniversary European Tour“.
Mit „Bad Magic“ wird eine Legende beendet. Motörhead waren wirklich sehr produktiv, haben es auf stolze 22 Studioalben gebracht und besonders am Anfang so einige Klassiker herausgebracht. Wirklich schwach war die Band allerdings nie. Lediglich die Alben Anfang bis Mitte der 90er gefielen mir persönlich nicht so gut. Mit „Overnight Sensation“ kam dann die Rückbesinnung und es gehört sogar zu meinen Lieblingsalben.
Wirklich stark, wie Lemmy sich immer treu geblieben ist. Schade, dass der große Erfolg erst kam, als er schon krank war. Doch selbst dies hielt ihn nicht davon ab weitere Alben zu machen. „Bad Magic“ sollte das letzte sein, denn im Alter von 70 Jahren starb Lemmy. Für seinen Lebensstil ist er damit aber echt alt geworden und ich denke, er hat das Maximum herausgeholt. Dem letzten Album hört man dies seiner Stimme schon etwas an, aber immerhin war er da auch schon 69 Jahre alt und rotzt immer noch herrlich die Texte hin.
Das Album ist kein Überflieger geworden, denn dafür ist es zu generisch. Es fehlen die tollen Experimente des Vorgängers und auch ein bisschen die starken Ohrwürmer. Dafür wird hier nochmal gerockt, als wäre man noch jung und alleine dafür gibt es solide 7 Punkte. Und wenn der Tod nicht dazwischen gekommen wäre, Lemmy hätte sicher weiter gemacht, bis kein Ton mehr herausgekommen wäre. Von daher ist dies ein gutes Album zum Ende einer beeindruckenden Karriere!