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Dead Letter Circus - Aesthesis

Review

Galerie mit 13 Bildern: Dead Letter Circus - Euroblast Festival - The Ninth Coming

Der Nachteil an der Vorfreude ist, dass sie einem auch ein Schnippchen schlagen kann – so geschehen bei DEAD LETTER CIRCUS‘ neuem Album „Aesthesis“: Die ersten Klänge von „In Plain Sight“ sorgen für eine Schrecksekunde – ordinary radio music ahead! Glücklicherweise mausert sich der Opener zu einem ansprechenden Downtempo-Track und es ist festzustellen: Zum dritten Mal in Folge schippert eine überwiegend erlesene, wenn auch eher leichte Portion Progressive Rock quer über den Globus. Und diese haben die fünf Australier auch noch nett verpacken lassen, denn das reduzierte Artwork hüllt das Gehörte in eine außerordentlich treffende Montur.

Doch zurück zum Inhalt: Beschwingt geht es mit „While You Wait“, das als optisch aufbereiteter Appetizer im Vorfeld veröffentlicht wurde, weiter. Nach den statischen klassischen Rock-Motiven in „The Burning Number“ verlangt „Show Me“ dem gleichmaßverwöhnen Ohr etwas mehr ab. Fragil verklingend wird eine passende Überleitung zum weiterhin gemäßigten „Y A N A“ geschaffen. Nachdem dieses langsam seinem Ende entgegenklimpert, wird Platz für „Silence“: Der Track saugt die Intention des Albums bestmöglich auf und liefert empfindsame Klänge, die langsam an Atmosphäre gewinnen. Ob der etwas plautzige Kinderchor am Ende noch ins Bild passt, möge jeder selbst entscheiden.

Das letzte Drittel der Scheibe dann liefert Highlights am laufenden Band: Mit „The Lie We Live“, bei dem der Kontrast zwischen Kim Benzies hoher Lage und den druckvollen Riffs besonders deutlich ist, wird wieder Fahrt aufgenommen. Ähnlich vortriebsschwanger geht es mit „X“ und dem besonders durchzugstarken „Change The Concept“ weiter. Ebenso überzeugend ist das wunderbar vielschichtige „Born (Part 2)“: Mal härter, mal zarter geht es hier zur Sache – schöner Abschluss.

Insgesamt eine oftmals seichte Platte, die man sowohl bequem im Hintergrund laufen lassen, aber auch in ruhiger Minute Runde um Runde erkunden kann. Das fällt nicht schwer, denn sowohl die zurückhaltenden als auch kraftvollen Parts sind mit einem durchweg klaren Sound versehen. Fazit: Wer bereits Material von DEAD LETTER CIRCUS im Regal stehen hat, kann die „Aesthesis“ ruhigen Gewissens danebenschieben.

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21.08.2015

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