HARDSIDE aus Texas veröffentlichen mit „The Madness“ ein sehr zwiespältiges Werk, über das legendäre Hardcore-Label BDHW. Die Botschaft von beidem ist leider nicht symptomatisch. Der Sound der Herren ist einfach gehalten und weicht äußerst selten vom Standard ab. Nun ist dies bei richtig gut gespieltem Hardcore ganz sicher noch kein Dislike-Kriterium, allerdings können sich HARDSIDE auch in keiner Kategorie richtig hervorheben und zitieren nichts wirklich packend.
Die angestrebten Stop-and-Go-Passagen klingen drucklos, der Sound lässt die Gitarren ziemlich nackt dastehen und trotz offensiv eingebauter Höhepunkte, will nichts so richtig zünden und schon gar nichts wirklich haften. Cleane Vocals klingen eher nach Neunzigerjahre Crossover („Unloved“, „Unknown“) statt nach Hardcore und der Hörer gewinnt nicht den Eindruck, dass HARDSIDE tatsächlich etwas zu sagen haben. Wenn dies dann noch auf maximale musikalische Spannungsarmut trifft, dann wird es schwer mit Begeisterung und die Nachhaltigkeit kann ebenfalls gleich abgestrichen werden. „Resurgence“ und auch „‚Til My Blood Runs Dry“ haben durchaus feine Momente und wirbeln die Rhythmus-Segmente ansprechender durcheinander, wobei auch nicht jedes langsam gespielte Riff gleichzeitig dem Beatdown zuzuordnen ist.
„Forever“ endet mit einem lässigen Hip-Hop-Beat, das bleibt vorrangig hängen, für eine Hardcore-Platte armselig. Wobei viele Gitarrenarrangements noch nicht mal nach Hardcore klingen, HARDSIDE verirren sich nämlich noch dazu sehr oft in andere Stilrichtungen. Scheinbar ungewollt, denn es ist keine angepeilte Richtung, kein musikalisches Korsett erkennbar. „The Madness“ tut nicht weh, wenn es nebenbei läuft, da HARDSIDE noch nicht mal in den richtig nervigen Bereich ausschlagen und durch ihre zaghafte Vorgehensweise wirklich optimal geschmacksneutral auf der Mittellinie agieren. HARDSIDE hinterlassen den Eindruck, dass sie nicht wirklich begeistern wollen.
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