Worldview - The Chosen Few

Review

Auch wenn die Jungs auf dem Bandfoto im Booklet eher wie eine Biker-Gang auftreten, die sich ein Zubrot als Zuhälter verdient, sind WORLDVIEW im Namen des Herrn unterwegs. Schade nur, dass sie im Rahmen der auf „The Chosen Few“ enthaltenen Predigten übertrieben oft auf Allerweltsmelodien und Schüttelreime zurückgreifen.

Auch wenn sich WORLDVIEW selbst als Prog-Metal-Band bezeichnen und den ein oder andere Frickel-Part eingebaut haben, spielen sie doch ziemlich klassischen US-Power-Metal. Klar, bei „Prisoner Of Pain“ können schonmal Erinnerungen an QUEENSRŸCHE oder FATES WARNING wach werden, als progressiv im eigentlichen Sinne kann man „The Chosen Few“ aber wirklich nicht bezeichnen. Die Kompositionen sind weitestgehend geradlinig und schnörkellos gehalten, aus der dominierenden Mittelmäßigkeit stechen jedoch mit „Two Wonders“ und dem Titeltrack nur zwei Stücke wirklich heraus.

Rey Parras Gesang und George Rene Ochoas Gitarrenspiel wissen zu gefallen, dafür stören einige allzu billig anmutende Keyboardsounds das positive Gesamtbild. Diese Elemente treffen nirgends so deutlich aufeinander wie im balladesken „The Chosen Few“ mit seinem David-Gilmour-Gedächtnis-Gitarrensolo, so dass man bis zuletzt nicht sicher ist, ob man das Lied nun hassen oder lieben soll. Ich entscheide mich letztlich für zweiteres, bin mir aber sicher, dass ich den Rest der Scheibe schon bald wieder vergessen haben werde.

17.05.2015

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