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Bring Me The Horizon - Live At Wembley

Review

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So richtig gut bei Stimme war Olli Sykes ja nicht, als BRING ME THE HORIZON mit Sempiternal die Bühne im Dezember 2014 enterten. Wer die Engländer schon live gesehen hat, weiß, dass das nicht selten vorkommt, und weiß auch, dass das der Stimmung im Publikum nicht abträglich ist. So auch beim vorliegenden Mitschnitt aus der Wembley Arena in London, denn die Menge tobt und springt schon beim folgenden Go To Hell For Heavens Sake euphorisch im Takt und singt inbrünstig mit. BRING ME THE HORIZON hat eben nicht nur Fans, sondern leidenschaftliche Anhänger, was sicherlich daran liegt, dass sich besonders Olli Sykes textlich und mit seiner schüchternen Art sehr nahbar zeigt.

BRING ME THE HORIZONs „Live At Wembley“ findet in einer prall gefüllten und motivierten Halle statt, die Kamera greift die Emotionen so gekonnt und authentisch auf, dass man glatt glauben mag, jeder der anwesenden Hörer würde in diesem Moment für die Band sein letztes Hemd geben. Treffend eingesetzt sind auch die Videos, die auf überdimensional großen Leinwänden abgespielt werden und ausnahmsweise auch mal passend und der Stimmung zuträglich sind. Selbst größere Bands verzetteln sich beim Thema Hintergrundvideos, doch BRING ME THE HORIZON haben die Aufgabe grandios gemeistert. Für den Zuschauer daheim gibt es sogar Extra-Animationen, die die Stimmung anpeitschen und kurzzeitig das Flair eines Video-Clips ins Wohnzimmer zaubern, ohne die Live-Authentizität zu vertreiben. Krawall-Olli gibt mal wieder alles und wenn man sich die Bewegung im Line-up anschaut, dann ist er tatsächlich neben Lee Malia die einzige bemerkenswerte Konstante der Band. Kein Wunder, dass die Menge dem zerbrechlichen, zugetackteren Mann aus der Hand frisst. Wenn Mister Sykes seinen Circle-Pit gerne größer hätte, dann wird gespurt und die Menge haut sich für BRING ME THE HORIZON ordentlich die Köpfe ein. Als der Fronter den Wunsch äußert, jeden der via Crowdsurfing zu ihm kommt, abzuklatschen, entsteht ein Meer aus kontaktfreudigen Fans, die sich im Takt über die Hände der anderen nach vorne tragen lassen. Teamwork mal anders.

Es gibt auch leise, versöhnliche Momente, wie das süße Sleepwalking, Can You Feel My Heart oder das poppig-zuckrige Drown. Die auf Film gebannten Chöre sind beeindruckend und selbst daheim hält es den Zuschauer kaum auf dem Sofa. Von Song zu Song steigert sich der Bewegungsdrang. Mitsingen wird zu Aufstehen. Aufstehen wird zu Tanzen – genaus das muss eine Live-DVD auch auslösen.

Aber auch wenn ich Olli Sykes und seine Mannen live absolut überragend finde, so ist es doch sicherlich nicht übertrieben durchgehend eine bessere stimmliche Leistung zu erwarten. Ein Wermutstropfen, wenn auch nur ein kleiner, denn Publikum, Schnitt, Setlist und Bühnenshow machen einiges wieder wett. Fans von BRING ME THE HORIZON werden Live At Wembley lieben und wahrscheinlich in Dauerschleife rotieren lassen. Kritiker der Band sollten mal einen Blick riskieren und sich davon überzeugen, dass nicht alles abseits von Trvehausen automatisch schlecht sein muss und eine Welt abseits von Hard Rock, Thrash Metal und Death Metal existiert. We will never sleep, cause sleep is for the weak!

14.07.2015

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