Fünf Songs in zehn Minuten Spielzeit halten ROTTING OUT nicht davon ab, auf ihrer EP „Reckoning“ noch Interludes zu platzieren. Liebe zum Details muss schließlich sein und sorgt in diesem Fall tatsächlich für eine bessere Atmosphäre. Alle Stücke pendeln gekonnt zwischen Hardcore und Punk, allerdings wirkt die Werksschau noch unfertig und irgendwie nicht ausgereift. Manches Songs enden derart plötzlich, dass man schon fast von einem Sample ausgehen kann.
„End Of The Road“ klingt beängstigend nach AGNOSTIC FRONT, selbst die Roger-Miret-Betonung wird gekonnt nachgeahmt, und der Song hätte sich bestens auf dem neuen Werk der Hardcore-Veteranos auch ganz gemacht. Die Chöre laden zum Mitträllern ein, der Bass macht an, und auch das folgende „I Don’t Care“ überzeugt. Punkiges Gepolter trifft auf hektisch runtergerissene Riffs und erinnert an SLAYERs „Undisputed Attitude“. Aber so richtige Marken können ROTTING OUT mit ihrer EP „Reckoning“ leider nicht setzen. Für den Moment hört sich alles Dargebotene sehr gut an, erinnert an dies und das, aber nichts bleibt nachhaltig hängen.
Es fehlt der Anreiz, nicht zum Original zu greifen, und lediglich die kurze Spielzeit führt dazu, dass man „Reckoning“ etwas häufiger drehen lässt, aber um sich von den Vorbildern abzuheben, fehlt leider noch einiges. Selbst wenn ROTTING OUT das Einmaleins des Hardcore tadellos beherrschen, das macht eine Platte höchstens gut, aber noch nicht überragend.
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