Ascendancy - The Amazing Ascendancy Versus Count Illuminatus

Review

Mit dem so umständlich wie charmant betitelten „The Amazing Ascendancy Versus Count Illuminatus“ haben die tschechischen Progressive Metaller ASCENDANCY den Nachfolger ihres 2011er Debütalbums „Out Of Knowhere“ am Start. Die Scheibe erschien zwar bereits letztes Jahr, aber Freunde des gepflegten Power-Prog-Metals (insbesondere die mit Sci-Fi-Affinität) sollten sich das Teil auf jeden Fall zu Gemüte führen.

ASCENDANCY bestehen aus Ivan Jakubo (Vocals), Libor Kukula (Gitarre), Radek Krocil (Bass), Jan Pavlusek (Keyboards) und Zdenek Cepicka (Drums) und klingen von ihrer musikalischen Reife her definitiv nicht wie eine Kapelle, die es bislang erst auf zwei Langspieler geschafft hat.

Auf „The Amazing Ascendancy Versus Count Illuminatus“ bieten die Tschechen ein wohl durchdachtes und mit Liebe zum Detail arrangiertes Konzeptalbum, welches eine knappe Dreiviertelstunde lang gute Unterhaltung bietet. Wie unschwer am Albumtitel und dem stylischen Cover im Retro-Comic-Stil zu erkennen ist, behandelt die Platte den Kampf zwischen zwei Mächten. In der Kurzfassung: der Graf hat die Schnauze voll vom Status Quo der menschlichen Existenz und versucht, eine eigene utopistische Gesellschaft auf den selbst verursachten Ruinen zu erschaffen. Doch die Amazing Ascendancy hat da auch noch ein Wörtchen mitzureden…

Bereits im von einem spacigen Intro eingeleiteten Opener „Zeroes And Ones“ zeigen ASCENDANCY, das sie es verstehen, einen Song spannend und interessant zu gestalten und den Hörer direkt in die Geschichte zu ziehen. Auch die nachfolgenden „A Man Without Identity“ und „My Escape“ wissen vollends zu überzeugen bis dann eine für meinen Geschmack zu starke Zerstückelung in Form von sechs kurzen Songs bzw. Zwischenspielen Einzug hält und dadurch „The Amazing Ascendancy Versus Count Illuminatus“ einen Teil seines Zaubers beraubt.

Das mag von der Atmosphäre und dem Albumkonzept her absolut Sinn machen, führt aber rein musikalisch dazu, das das Qualitätsniveau der ersten drei Songs im Mittelteil nicht gehalten werden kann. Doch ASCENDANCY besinnen sich zum Ende hin wieder auf die eingangs erwähnten Stärken und überzeugen mit dem die Scheibe abschließenden Dreierpack „The Dark Side Of Philosophy“ (Album-Highlight!), „Battle Plan“ und „The World Doesn’t Want To Be Saved“.

Fans von VANDEN PLAS oder Space Metal à la Arjen Lucassen’s STAR ONE dürften an „The Amazing Ascendancy Versus Count Illuminatus“ ebenso Gefallen finden wie Anhänger des eher „traditionellen“ Progressive Metal à la DREAM THEATER.



17.02.2015

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