FEED HER TO THE SHARKS haben sichtlich davon profitiert, dass die australische Metalcore-Szene immer aufmerksamer begutachtet wird. Nach zwei veröffentlichten Alben hat sich nämlich das bekannte Szenelabel Victory Records die Burschen aus Down Under geangelt. Den Label-Einstand gibt es schließlich mit dem dritten Album „Fortitude“.
Schade nur, dass FEED HER TO THE SHARKS an die Qualität von PARKWAY DRIVE nicht heranreichen und, wenn es eine Etage tiefer sein darf, auch A BREACH OF SILENCE haben mich mehr gepackt. Das liegt nicht daran, dass „Fortitude“ unbedingt gängige Äcker durchpflügt, sondern dass mir über die gut 40 Minuten der letzte Kick fehlt.
Dabei ist die Mixtur gar nicht so verkehrt – die melodiöse Ader des Quartetts hält sich ungefähr die Waage mit der brachialen Gangart. „Fortitude“ ist explosiv, verspielt und trotzdem mit unter richtig mitreißend. Doch FEED HER TO THE SHARKS machen sich den richtig guten Eindruck ziemlich fix kaputt – da flirren zum Beispiel des Öfteren ein paar merkwürdige Synthie-Klänge durch die Soundlandschaft. Selten gelingt es wie in „Heart Of Stone“, dass diese den Gesamtsound tatsächlich bereichern. Auch der Klargesang lässt an Profil vermissen und wirkt am Ende häufig austauschbar – Ohrwurmrefrains sind dagegen Mangelware.
Insgesamt steigert sich „Fortitude“ ohnehin erst zur Halbzeit – genanntes „Heart Of Stone“ ist ebenso ein Positivbeispiel wie „Walking On Glass“ oder das mit einem tatsächlich ins Ohr springenden Refrain ausgestattetem „Faithless“. Hier zeigt die Band, was wirklich in ihr steckt. Warum davon zu Beginn der Scheibe so wenig zu spüren war, bleibt wohl ihr Geheimnis – denn auch der Abschluss in Form von „Let Go“ gelingt.
FEED HER TO THE SHARKS werden die Welt vermutlich nicht bewegen, dazu setzt man trotz neuer Zusammensetzung zu sehr auf die klassischen Metalcore-Zutaten und verpasst es obendrein, mit der Synth-Beigabe wirklich erstaunliche Akzente zu setzen. „Fortitude“ hat seine guten Momente und ein paar wirklich unterhaltsame Nummern, doch, so ehrlich muss man sein, es gibt einige spannendere Metalcore-Vertreter und das nicht nur weltweit, sondern auch in Australien.
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