The Crown
Interview mit Magnus Olsfelt zu "Death Is Not Dead"

Interview

The Crown

Passend zum 25jährigen Jubiläum von THE CROWN scheint wieder alles so zu sein, wie es sein soll. Das neue, selbstbewusst betitelte Album „Death Is Not Dead“ zeigt die schwedischen Todeskönige in Höchstform, und mit dem zurückgekehrten Johan Lindstrand ist auch wieder der für viele einzig wahre THE CROWN-Sänger hinterm Mikro. Wir sprachen mit Bassist Magnus Olsfelt.

The Crown

Es ist großartig, dass THE CROWN seit einigen Jahren wieder aktiv sind. Bitte erzähle uns zuerst, was den Ausschlag für eure Reunion gab! Hattet ihr das Gefühl, dass ihr als Band noch nicht alles gesagt habt?

Es ist gut wieder zurück zu sein. Wir können einfach nicht aufhören THE CROWN zu sein! Diese Sache wird niemals fertig sein bis wir tot sind!

Aus meiner Sicht seid ihr zu früh auseinandergebrochen. Im Nachhinein, war es die richtige Entscheidung damals?

Ich verstehe, was du meinst, aber wenn ich zurückblicke war es glaube ich der richtige Schritt. Wir hatten viel für die Band geopfert und wurden älter, obwohl wir mehr oder weniger noch wie Teenager lebten. Als wir die Band auflösten, konnten wir erwachsener werden, Familien gründen, Kinder bekommen, Ausbildung, ordentliche Jobs, Häuser und diese Art von Sachen, die wir aufgegeben hatten. Als wir dann wieder mit THE CROWN neu starteten, waren wir alle in einer guten Lage in unseren Privatleben und wir mussten nicht von der Musik leben. Das macht es für uns möglich, die Musik zu spielen, die wir möchten – ohne im Leben schlecht wegzukommen.

Ihr feiert nun euer 25jähriges Bandjubiläum, meinen Glückwunsch! Wie fühlt sich das an? Was waren die besten und was die schlimmsten Dinge, die euch in diesen Jahren passiert sind?

Das ist großartig! Es ist fantastisch noch immer da zu sein und es fühlt sich noch immer frisch und aufregend an. Jeder neue Song, den wir machen, fühlt sich richtig neu an. Und jedes Konzert, das wir spielen, ist immer noch etwas Besonderes. Das Beste was uns  passierte war, dass wir einen Plattenvertrag und damit die Möglichkeit bekamen, Alben zu machen und diese in der Musikszene zu veröffentlichen und Teil dieses ganzen Zirkus zu werden. Ich glaube nicht, dass es da eine richtig schlimme Sache gab. Es ist, was es ist. Alles passiert aus einem bestimmten Grund und man lernt aus seinen Fehlern.

Wie ist das Bandfeeling heutzutage, verglichen mit der Zeit kurz vor eurer Auflösung?

Es ist jetzt alles viel relaxter und in guter Stimmung. In der Zeit vor der Auflösung fühlte ich mich eher verzweifelter und wütender, es musste dringend etwas passieren. Heute kann ich mir für die Dinge Zeit lassen, ich überstürze nichts und bin glücklich mit der Situation wie sie ist.

Was sind die Gründe, dass Gitarrist Marcus Sunesson nicht mehr Teil von THE CROWN ist?

Seine Prioritäten waren zu sehr auf seine andere Band (ENGEL, Anmerk. d. Verf.) gerichtet, was ich verstehen kann, da er erfolgreich sein möchte. Aber letzten Endes hat es nicht funktioniert, also ließen wir ihn gehen.

Wie kamt ihr auf euren neuen Gitarristen Robin Sörqvist und was überzeugte ich letztendlich, dass er perfekt zu THE CROWN passt? Wie groß war sein Einfluss auf das neue Album „Death Is Not Dead“?

Er ist aus unserer Heimatstadt und wir kennen ihn schon sehr lange, da wir in derselben Szene verkehren, d.h. auf den selben Konzerten und Partys. Er spielte bei IMPIOUS, welche sowohl Johan (Lindstrand, Sänger, Anmerk. d. Verf.), als auch Marko (Tervonen, Gitarrist, Anmerk. d. Verf.) beim Schlagzeug aushalfen. Wir benutzten auch ihren Proberaum als unserer geschlossen wurde. Die Idee, dass wir Robin kontaktieren sollen, kam tatsächlich von Marcus selbst, als dieser einen Auftritt absagen musste. Er stellte sich als perfektes Bandmitglied heraus und seine Gitarrensoli auf dem neuen Album sind einfach fantastisch und er ist ein großartiger Kerl der gut drauf ist. Es sind aber immer noch Marko und ich, die die Songs schreiben.

Wie hat sich die Fertigstellung eures neuen Albums von euren vorherigen Werken unterschieden? Musstet ihr irgendwelche besonderen Herausforderungen meistern?

Ja, die größte Herausforderung war zweifelsohne, dass Janne (Saarenpää, Anmerk. d. Verf.) die Band direkt vor den Aufnahmen verließ. Wir hatten die meisten Songs mit ihm geprobt, aber als er nach Kalifornien umzog, schlug er Marko für die Aufnahmen vor, um das THE CROWN-Feeling beizubehalten. Das war etwas, was uns verunsicherte. Aber Marko hat schon in vielen Bands und für viele  Aufnahmen Schlagzeug gespielt und  eine ziemliche Schlagzeuger-lastige Sichtweise, wenn es um Musik geht. Er hat die Herausforderung wirklich gemeistert und eine tolle Leistung abgeliefert. Es ist ein etwas einfacherer Lars Ulrich-Stil aber das passt zum Album.

Der Albumtitel „Death Is Not Dead“ erinnert mich natürlich an das THE EXPLOITED Album „Punks Not Dead“. Was war eure Intention, diesen Titel zu verwenden?

Er klingt eingängig und ist auch ein Statement. Wir sind noch immer nicht tot und wir spielen Death Metal. Es bedeutet auch, dass der Tod noch immer unser aller Schicksal ist. Wie das Cover mit dem Flipper symbolisiert, egal wie gut du auch spielst, früher oder später wirst du das Spiel verlieren und sterben.

Ihr habt ein Cover des PARADISE LOST Songs „Eternal“ aufgenommen. Was hat euch gerade diesen Song auswählen lassen? Und in diesem Kontext, wie beurteilt ihr was PARADISE LOST in den letzten Jahren gemacht haben?

Die frühen PARADISE LOST hatten einen großen Einfluss auf uns, sowie auf die Death-Metal-Szene damals. Marko war immer ein Fan – während ihrer gesamten Karriere. Wir spielten „As I Die“ während unserer Konzerte 1992 und 1993.  Wir  hatten vor, „Eternal“ als Bonussong zu verwenden, aber das Cover wurde so gut und brilliant, dass wir es einfach auf dem eigentlichen Album hinzufügen mussten. Ich finde, es passt wirklich zum Album.

Für das Instrumental „Meduseld“ hattet ihr einen Gastauftritt von Niklas Rimmerfors von FEJD, welcher hier die Nyckelharpa spielt (schwedische Schlüsselfidel, Anmerk. d. Verf.). Wie kam es zu dieser Idee und was kannst du uns über dieses Stück erzählen?

Marko hatte die Band FEJD produziert und hatte diese Idee, als er den Song schrieb. Ich liebe diesen Song, er wurde fantastisch. Wie eine nordische Version von „Orion“ (METALLICA, Anmerk. d. Verf.)

Im Song „Iblis Bane“ ist ein Riff das mich an die „Carmina Burana“ erinnert!

Ja, du hast natürlich Recht! Dieses Stück hat eine bestimmte Stimmung die ich für Death Metal passend finde. Es ist gefüllt mit Unheil, majestätisch und einem gewissen Wahnsinn. – „Give Me My Crown! Give Me My sword!“

Wie war eure Zusammenarbeit mit Tomas Lindberg und Jonas Stålhammar?

Es war sehr interessant. Sie sind beide großartige Schreihälse! Es war ein Privileg mit ihnen zu arbeiten.

Wie ist der Unterschied von ihnen mit eurem eigentlichen Sänger Johan Lindstrand? Wie ist es, ihn wieder zurück in THE CROWN zu haben?

Er ist die Originalstimme von THE CROWN und das bedeutet sehr viel. Es fühlt sich an wie nach Hause zu kommen. Ich finde, er ist im Moment der weltbeste Death-Metal-Sänger.

Wie gefällt dir das neue AT THE GATES Album?

Ich habe es bisher nur einmal gehört und es klang gut. Ich habe gehört, dass es mit der Zeit wachsen soll. Als wir hörten, dass AT THE GATES ein neues Album machen, waren wir glücklich darüber, dass der schwedische Death Metal noch immer am Leben ist und in den Arsch tritt und wir machten einen freundschaftlichen Wettstreit, wer das beste Album macht. Ich finde, AT THE GATES verdienen all den Erfolg in der Welt, sie waren so einflussreich.

Was habt ihr für die Zukunft geplant? Hoffentlich Konzerte in Deutschland?

Wir werden diesen Samstag in Göteborg eine Releaseparty haben. Danach spielen wir auf dem Close-Up Schiff und eine Tour durch Japan. Auch auf dem Hellfest im Sommer. Bisher sind noch keine Auftritte in Deutschland geplant. Aber hey, ihr habt die Fußball-Weltmeisterschaft gewonnen, man kann ja schließlich nicht alles haben!

09.01.2015

Geschäftsführender Redakteur (stellv. Redaktionsleitung, News-Planung)

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