Wenn man sich das Cover betrachtet denkt man wohl eher an eine Scheibe einer alteingesessener Prog-Band, statt an ein selbstproduziertes Debut 5 niederösterreichischer Alternative-Rocker. Nach der Gründung vor 5 Jahren ist „When it looks better from a Distance“ das erste Lebenszeichen auf Albumlänge und der Versuch sowohl in Österreich als auch in Deutschland den Durchbruch zu schaffen.
Und irgendwie hört man raus, dass die Band auf Konzertbühnen wohl besser funktioniert als auf der Platte. Das mag zum einen an den extrem eingängigen Akkordstrukturen in höheren Oktavenbereichen liegen, aber auch an der musikalischen Ausrichtung der Band, die irgendwie scheint als würde sie niemandem weh tun zu wollen. Die Gitarren produzieren klare Soundteppiche anstatt rauer Rockriff, das Schlagzeug bleibt in gewohnten Tempobereichen und Sänger Andi Teufel kann trotz einiger Schreieinlagen einen gewissen Schwiegersohn-Charme nicht unterdrücken.
Dass das jetzt doppelt so negativ klingt wie sich im Endeffekt die Musik anhört, fällt jedoch schnell beim Durchhören auf. Der Opener „Denystified“ kann mit einem starken Refrain aufwarten, bei „Left in Temptation“ ist die mehrstimmig gesungene Bridge einfach nur klasse, und auch der Rest kann nach einiger Zeit des Reinhören durchaus überzeugen.
Dennoch erzielt „When it looks better from a Distance“ keine intensive Wirkung. Melancholie und Sentimentalität in Ehren, aber die Scheibe versucht einfach viel zu sehr niemandem weh zu tun, anstatt wirkliche Emotionen zu vermitteln. Vielleicht fehlt der Platte einfach die spontane Unsicherheit, die der Bandname suggeriert.
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