EYESBERG - Blue

Review

Wie lange kann man wohl längstens für ein Debütalbum brauchen? Ziemlich lange: EYESBERG gelingt das Kunststück zwischen ihrer Gründung 1979 und ihrem Erstling „Blue“ satte 35 Jahre verstreichen zu lassen. Diese Feststellung soll natürlich überhaupt nicht despektierlich oder abwertend gemeint sein, denn folgendermaßen wird ein Schuh draus: Wer nach all den Jahren seine Musik noch derart professionell aufnimmt und veröffentlicht, der beweist, welch hohen Stellenwert man dem eigenen Werk beimisst. Auf diesem Wege gelangen die Titel, die kompositorisch bereits mehr als drei Jahrzehnte auf dem Buckel haben, in modernem Gewand an die Öffentlichkeit – und damit auch ein ursprünglicher Spirit der Hochzeit der progressiven Musik in die heutige Zeit.

EYESBERG, die „Blue“ als Quartett eingespielt haben, bewegen sich maßgeblich im progressiven Rock der 1970er Jahre. Grundsätzlich geben sich die Herren dabei ausgereift und technisch versiert, aber dennoch ausreichend leicht verdaulich, um schnell im Gehörgang zu zünden.  Die zwölf Titel klingen nicht zu verkopft oder unnötig überladen, der kurze Weg ist doch manchmal der einfachste – auch im Prog. Daher lassen sich trefflich Vergleiche mit den frühen GENESIS anstellen, insbesondere im treibenden „Feed Yourself“ und dem beinahe poppigen „Porcelain“ – Nummern die schnell ins Ohr gehen und dort ihre Wirkung entfalten. Zudem hat „Blue“ noch einige Überraschungen auf Lager: Insbesondere im abschließenden „Detachment And Replacement“ mit spacig-HAWKWIND-uesquer Note und dem folkig eingeleiteten „Epitaph“ zeigen EYESBERG ihre experimentelle Seite. Dennoch wissen nicht alle Titel restlos zu überzeugen, gelegentlich plätschert „Blue“ ein wenig zu seicht dahin („If I Told You The Truth“), stellenweise sind die Titel zu einschmeichelnd („Child´s Play“, „Winter Gone“) und verschwinden damit fast unter das Aufmerksamkeitsradar des Hörers.

Für einen guten Überblick über die stilistische Bandbreite des progressiven Rocks ist „Blue“ von EYESBERG bestens geeignet – eine unterhaltsame Stunde im Delta von von RUSH bis MARILLION.

26.11.2014

Iä! Iä! Cthulhu fhtagn!

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