Für die Mehrheit der älteren Death-Metal-Semester waren SOULBURN immer nur eine kurze Episode im ASPHYX-Schaffen, das 1998er-SOULBURN-Debüt „Feeding On Angels“ entsprechend eigentlich eine ASPHYX-Platte unter falschem Namen. Falls jetzt Licht im Dunkel benötigt wird: 1996 riefen ASPHYX-Trommler Bob Baghus sowie ASPHYX-Gitarrist Eric Daniels nach der (zwischenzeitlichen) Auflösung ihres niederländischen Death-Metal-Flagschiffs zusammen mit PENTACLE-Sänger und -Bassist Wannes Gubbels SOULBURN ins Leben, aber bereits zur Jahrtausendwende tauschten die Herren das Banner wieder zurück und verwendeten den sich für sie „richtiger“ anfühlenden Namen ASPHYX. Und jetzt, 2014, da Bagchus und Gubbels wieder bei ASPHYX draußen sind, wird SOULBURN wieder ausgegraben …
Wer nun erwartet, dass das SOULBURN-Zweitwerk „The Suffocating Darkness“ ein stark an ASPHYX erinnerndes, reinrassiges Todesblei-Scheibchen im Stile von „Feeding On Angels“ geworden ist, dürfte mittelschwer überrascht sein. Denn gleich „Under The Rise Of A Red Moon“ macht klar, dass der Black Metal in großem Stil Einzug bei SOULBURN gehalten hat: sei es der mehr keifende als grunzende neue Stimmbänderquäler Twan van Geel, die zahlreichen auf alte BATHORY zurückgreifenden Gitarrenläufe oder das geisterhafte, entfernt verhallende Gemurmel, das mehreren Liedern einen unheilvollen Unterton verpasst. Manchmal kommt das Material dabei nicht über das einer gewöhnlichen Black-Death-Truppe hinaus, doch glücklicherweise bricht des Öfteren noch das typische ASPHYX- beziehungsweise SOULBURN-Gesäge von Saitenhexer Daniels deutlich durch – besonders schön zu hören bei den mächtigen Brechern „Absinthesis“ und „Wielding Death“.
Wer schon immer einmal erfahren wollte, wie sich die schwarzgepinselte Ausgabe von ASPHYX anhört, ist also bei „The Suffocating Darkness“ an der richtigen Adresse. Abgesehen davon fehlt dem durchaus kraftvollen Album jedoch das besondere Etwas. Das gewinnende Wesen, das einen bereitwillig die 15 Euro hinblättern lässt. Vielleicht wird dieses Empfinden dadurch bestärkt, dass aktuell bei den Käsköppen einfach zu viel Inzest herrscht: ASPHYX, HAIL OF BULLETS, GRAND SUPREME BLOOD COURT, THANATOS und jetzt auch noch SOULBURN – blickt irgendjemand bitte noch genau durch, wer jetzt wo gerade lärmt?
„Saitenhexer“ Daniels? 😉 Wohl kaum. Eher ein Begriff, den man auf technisch gute Gitarristen anwendet oder?! Hihi, abgesehen davon sind Soulburn absolut mittelmäßig. Keine Hits. nur langweilige Musik. 4/10