CONVENT GUILT haben sicherlich nicht viele auf dem Zettel, und doch konnten die Australier vor zwei Jahren mit ihrem selbstbetitelten 4-Track Demo hier und da auf sich aufmerksam machen. Zumindest haben die Jungs so von sich reden gemacht, dass Cruz Del Sur die Lauscher aufgestellt und die Band unter Vertrag genommen haben. Mit “Guns For Hire” liegt nun das Debütalbum des Quartetts vor und zeigt eine weitere Facette des australischen Rock-/Metal-Sounds, denn so ganz einfach in eine Schublade einordnen lässt sich die Band um Basser/Sänger Ian nicht.
Die Melange aus NWoBHM, US-Metal und gelegentlich durchscheinendem Punk-Flair (“Stockade”) kann man nicht so wirklich klassifizieren – Metal ist es in jedem Fall. Knochentrocken, aber warm, produziert. Wenn ich dieses Review nach nur einem oder zwei Durchläufen geschrieben hätte, würden wohl weniger Punkte unter dem Artikel stehen. Ich mag kauzigen Metal, aber mit CONVENT GUILT bin ich so schnell nicht warm geworden. Unter der Oberfläche wissen die, über weite Strecken recht simpel arrangierten, Songs den Hörer aber für sich einzunehmen. Stücke wie “Angels In Black Leather”, “Perverse Altar” oder das hypnotische “They Took Her Away” brauchen etwas Zeit um sich vollends im Gehör fest zusetzen, erweisen sich dann aber als kleine Perlen des kauzigen Stahls. Weitere Pluspunkte sind dabei gekonnt eingesetzten Stilmittel wie zweistimmige Leads, die dankenswerterweise nicht über Gebühr eingesetzt werden, oder das reduzierte Riffing der Herren Dario und Matt. Auch Sänger Ian fügt sich mit seiner Stimme gut in das Gesamtbild ein, sollte auf der anderen Seite für die nächste Scheibe aber an selbiger noch arbeiten. Dass er teilweise etwas neben der Spur liegt, empfinde ich als nicht so schlimm, aber ein wenig mehr Variabilität in der Stimme würde dem Sound von CONVENT GUILT entgegen kommen.
“Guns For Hire” ist ein typischer Grower, der definitiv mehrere Anläufe braucht. Freunde von Bands wie HIGH SPIRITS oder ähnlich gelagerten Musikgruppen können auf jeden Fall mal ein Ohr riskieren. Spaß macht das Debüt von CONVENT GUILT unbedingt. Das Rad wird auch von dem Quartett aus Sydney nicht neu erfunden, aber welcher Kauz-Metal-Fan will das schon?
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