...And You Will Know Us By The Trail Of Dead - IX

Review

…AND YOU WILL KNOW US BY THE TRAIL OF DEAD haben seit 1998 noch kein schlechtes Album veröffentlicht, und um es gleich vorwegzunehmen: Mit dieser Tradition bricht auch das neunte Album “IX” nicht! Die Band selbst dazu: „This album is about loss and how we’ve all experienced it. We hope you can all relate. If you can’t relate then you aren’t human and you deserve to die.“ Ja, damit fassen „…AND YOU WILL KNOW US BY THE TRAIL OF DEAD ihren ganz eigenen Charme absolut treffend zusammen.

Was die Texaner auszeichnet, sind die epischen Songverläufe, die tiefenentspannende Wirkung der Kompositionen und die gleichzeitige Kaltschnäuzigkeit, die Songs auch abseits von 08/15 – Strukturen, traditionelle Höhepunkte oder packende Hooks stattfinden zu lassen. Wer sich mit dieser unvorhersehbaren Herangehensweise in irgendeiner Phase der Bandgeschichte anfreunden konnte, wird sich schnell daran gewöhnen und auch dem überwiegend leiseren und getragenen “IX” etwas abgewinnen können. Eine wichtige Zutat für das Erfolgsrezept von …AND YOU WILL KNOW US BY THE TRAIL OF DEAD ist das pointierte Schlagzeugspiel, schon im Opener „The Doomsday Book“ lassen Jason Reece und Jamie Miller die Muskeln spielen und kitzeln den Hörer zum ersten Höhepunkt. Gleichzeitig wird eine weitere Stärke offenbart – der Gesang von Conrad Keely und die Aktion der anderen Bandmitglieder läuft knapp aber deutlich aneinander vorbei, wirkt als ob die beiden Komponenten zwanghaft zu einem Stück geschönt wurden. Es ist einfach sich Keelys Gesang auf einem anderen musikalischen Fundament vorstellen zu können und doch passt alles wunderbar zusammen und macht Sinn.

„Jaded Apostles“ zeigt …AND YOU WILL KNOW US BY THE TRAIL OF DEAD von ihrer dunkleren Seite, deutlich Wave-orientiert, sehr englisch und sehr Indie Rock-lastig rollen die Amerikaner den Song nach vorne, bereichert von elektronischen Elemente, die dem Song eine reizvolle packende Weite geben. Obwohl “IX” durchweg Songs mit durchschnittlicher Laufzeit enthält, wird dem Hörer wieder das Gefühl vermittelt, 11 Epen vor sich zu haben. Als Hörer wird man zwangsläufig sensiblisiert, denn …AND YOU WILL KNOW US BY THE TRAIL OF DEAD gehen phasenweise so behutsam mit den Stücken um, dass man sich als Hörer automatisch anpasst, vorsichtiger bewegt und kein zu lautes, störendes Geräusch erzeugen möchte („How To Avoid Huge Ships“)….AND YOU WILL KNOW US BY THE TRAIL OF DEAD haben die Gabe, Songs zu schreiben, in denen sich der Hörer verlieren kann, das Zeitgefühl komplett verlorengeht und alles sehr ausladend und einnehmend wirkt.

Womit wir wieder beim Verlieren und den einleitend Worten der Band selbst sind. Verlust kann traurig, schmerzhaft und auch erlösend, …AND YOU WILL KNOW US BY THE TRAIL OF DEAD haben diesen Aspekt aufgenommen und mit ihren liebgewonnenen Trademarks vorbildlich vertont. Eigentlich ist das Prinzip von „IX“ schnell erklärt:…AND YOU WILL KNOW US BY THE TRAIL OF DEAD klopfen den Hörer weich, bis er sich im Rhythmus komplett fallen lässt und füllen dann ihren Klangkosmos mit differenzierten Klägen, Farben und Formen aus. Tempo spielt dabei kaum eine Rolle und es funktioniert langsam, mystisch, tanzbar oder auch einfach instrumental.

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18.10.2014

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1 Kommentar zu ...And You Will Know Us By The Trail Of Dead - IX

  1. nili68 sagt:

    Einfach guter Rock. Hervorragende Band im Allgemeinen. Einige Songs/Passagen könnte ich mir auch von Muse vorstellen, was ja wahrlich kein schlechtes Zeichen ist.

    10/10