Vallenfyre
Tour 2014 - Vallenfyre, Master, Vomitile u.a. live in Essen
Konzertbericht
VALLENFYRE, das Quartett um Greg Mackintosh (PARADISE LOST), das anders als seine Hauptband für schrotigen Death Metal steht, spielte seine erste Headlinertour in deutschen Landen. Wir waren zum Tourauftakt in Essen vor Ort und ließen uns von den Briten, MASTER und VOMITILE die Rübe abschrauben.
Eine kleinere Enttäuschung vorab: Da das Konzert im Turock vergleichsweise früh angesetzt ist (Beginn bereits um 18:45 Uhr), verpassen wir die ersten beiden Bands ACID DEATH und SCARGOD.
VOMITILE
Dann also direkt vom Eingang durch in die erste Reihe, und auf den Bühnenbrettern steht die zypriotische Death-Metal-Formation VOMITILE. Die vier Herren erregen nicht nur wegen ihrer fülligen Lockenpracht Aufmerksamkeit, sondern auch wegen ihrer Musik – selbst wenn man mit den Songs nicht vertraut ist, haben sie doch genügend Finesse und Schmiss, um selbst beim zurückhaltendsten Zuschauer ein Mitwippen im Takt zu erzeugen.
Kurzer Gang zum Merchbereich im hinteren Teil des Saales, wo neben den aktuellen CDs und LPs auch Shirts der auftretenden Bands angeboten werden. Der Favorit: MASTER-Shirts mit dem Porträt von Paul Speckmann. Und Überraschung! da sitzt der bärtige Frontmann am Tresen und verkauft das Merch seiner Band höchstselbst. Das ist Fannähe!
MASTER
Galerie mit 11 Bildern: Master - Vallenfyre - Tour 2014Überhaupt ist es an diesem Abend sehr einfach, sehr nah bei seinen Stars zu sein, denn im Club werden nicht annähernd hundert Zuschauer sein – vielleicht liegt es am Wochentag (Donnerstag), vielleicht an den vergleichsweise hohen Ticketpreisen (25,00 € an der Abendkasse), vielleicht an beidem.
Allerdings ist die Stimmung bei MASTER nicht schlecht: Die amerikanisch-tschechische Band (Paul Speckmann lebt seit einigen Jahren im deutschen Nachbarland und hat seine Mitstreiter von dort rekrutiert) schüttelt einige Klassiker aus dem Ärmel, und auch sonst scheint sich das Publikum auf die „Bearded Freak Show“ zu freuen. Speckmann selbst grummelt sich souverän durch seine Ansagen, reagiert charmant auf Rufe aus dem Publikum („I’m older than you“ – „But you look much younger, lady!“) und verliert nur kurz die Fassung, als technische Probleme seinen Gitarristen Alex „93“ Nejezchleba plagen: Erst gibt dessen Gitarre keinen Laut mehr von sich, dann reißt bei seiner Ersatzgitarre eine Saite, was von Mr. Speckmann mit Kopfschütteln quittiert wird. Und selbstverständlich lässt er den Gitarristen jede einzelne Note nachspielen. Armer Kerl.
VALLENFYRE
Galerie mit 25 Bildern: Vallenfyre - Vallenfyre - Tour 2014Danach sind VALLENFYRE an der Reihe, und auch wenn die Bühne erstmal ordentlich eingenebelt wird, erkennt man zwei neue Mitstreiter: Als zweiter Gitarrist ist Sam Wallace mit von der Partie, und der etatmäßige Drummer Adrian Erlandsson, der derzeit mit AT THE GATES ausgelastet ist, wird vom erst 20-jährigen Finnen Waltteri Väyrynen ersetzt (manche kennen ihn bei seiner Band WARGASM auch als „Nektroblast“). In der Mitte am Mikro steht Greg Mackintosh, der mittlerweile sehr viel souveräner wirkt als bei den ersten Auftritten als Frontmann. Immer wieder schüttelt er seine dunklen Rastazotteln und ist insgesamt viel in Bewegung.
Bei den Songs können die Briten sowieso aus dem Vollen schöpfen: Sechzehn Stücke decken die beiden bislang veröffentlichten Alben bestens ab – von „Cathedrals Of Dread“ bis „Bereft“ ist alles dabei –, und von der Debüt-EP gibt es sogar noch den Song „Desecration“. Starke Sache. Der Sound könnte zwar hier und da etwas besser sein (gerade die Gitarrenleads versinken etwas im Sound), aber dem Publikum gefällt’s. Mit dem Titeltrack beschließen VALLENFYRE das insgesamt nette Konzert, das allein mehr Publikum verdient gehabt hätte. Beim nächsten Mal wieder!
Setlist:
- Scabs
- The Divine Have Fled
- Odious Bliss
- Cathedrals Of Dread
- Dragged To Gehenna
- A Thousand Martyrs
- Bereft
- Instinct Slaughter
- Humanity Wept
- Seeds
- Ravenous Whore
- Savages Arise
- The Grim Irony
- Cattle
- Desecration
- Splinters
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